Jan Josef Liefers

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Türen öffnen sich zur Stadt – Original: Puhdys, 1971

4 Kommentare

Türen öffnen sich zur Stadt.
Türen öffnen sich zur Stadt.
Wo es tausend Straßen hat.
Nicht jede ist leicht zu spaziern.
Jede wird Dich ein Stück vorwärtsführn.
Tiefer ins Leben hinein.

Fenster blicken weit hinaus.
Fenster blicken weit hinaus.
Straßen rufen Dich vors Haus.
So laß Dich von ihnen verführn.
Alle wollen Deine Schritte spürn.
Tiefer ins Leben hinein.

Türen öffnen sich zur Stadt.
Türen öffnen sich zur Stadt.
Wo es tausend Straßen hat.


Gabi meint:

Puh. Das ist nun wirklich Krach. Und kann es sein, dass der liebe Jan hier ein ganz klein wenig boshaft ist? :) All das Drama und der Pomp in der Stimme und im Auftreten, inklusive Headbanging in Slowmotion – in dieser Variante sogar erträglich (vorausgesetzt, man sitzt nicht direkt vor dem Lautsprecher) und ganz witzig.


Jolli meint:

Neee, also das kommt mir jetzt mal gar nicht ins Ohr. Natürlich birgt das Lied einiges an Emotionen, darunter sicher auch eine düstere Aggression. Man muss nur mal das Live-Video vom geposteten Link ansehen. Bei diesem finsteren Blick von Jan kann einem ja schon richtig angst werden.
Wie ich gehört habe, wurde der deutsche Text damals nur schnell notdürftig zusammengebastelt. Ich finde, das hört man auch.
Auch wenn ich Musik zum Abreagieren liebe, ist dieses Lied überhaupt nicht mein Fall. Ich kann verstehen, dass es Leute gibt, die im ersten Moment geschockt sind, wenn genau dieser Song beim Konzert als erstes gespielt wird. Aber ich glaube, dass war auch so beabsichtigt ;-)


Anne meint:

Das ist eines der Lieder in das ich mich erst mal reinhören musste. Zuerst war ich etwas ratlos und konnte weder mit der Melodie, noch mit dem Text irgendwas anfangen. Nach mehrmaligem Hören fügte sich dann plötzlich alles perfekt ineinander – ein Prozess der bei mir bei manchen Liedern vonstattengeht, weshalb ich mein Urteil niemals gleich nach dem ersten Höreindruck fälle.

Es klingt für mich so, als würde hier jemand ermahnend, ja fast schon drohend, auf die Gefahren des Lebens bzw. des Unbekannten hinweisen. Sollte man also Angst haben den „heimischen Gewässern“ zu entfliehen, da diese Sicherheit und Geborgenheit bieten, so wird einem dieses Lied bestimmt keinen Mut zusprechen aus seiner Haustür zu treten. Dieses „Bedrohende“ spiegelt sich ausschließlich durch das teilweise disharmonische Zusammenspiel der Instrumente und Jans stimmliche Interpretation des Textes wieder. Ganz deutlich wird dies bei der Zeile: „Tiefer ins Leben hinein“, die er in der Originalversion auch selbst als bedrohlich empfand. Und jetzt da ich das erkannt habe schleichen sich sofort wieder andere Dinge ein, an die ich bei diesem Lied dauernd denken muss. Zum einen  an ein Zitat aus dem Film „Der Herr der Ringe“, in dem Frodo sich an Bilbos Worte erinnert:

„Es ist eine gefährliche Sache Frodo, aus deiner Haustür hinauszugehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf Deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen wohin sie dich tragen.“

Die andere Erinnerung führt mich zu dem Lied „These streets“ von Paolo Nutini, in dem es heißt:

„These streets have too many names for me. I’m used to Glenfield road and spending my time down in Orchy. I’ll get used to this eventually – I know, I know“

4 Kommentare zu “Türen öffnen sich zur Stadt – Original: Puhdys, 1971

  1. Jolli: Ich denke auch, das war Absicht, es hat nämlich erst Mal all meine Vorurteile gegen Ostrock bestätigt und ich war dann doch froh, das ich einen Teil des Repertoires vorher schon auf CD gehört hatte ;)

  2. Je öfter ich das höre, desto mehr erinnert es mich an die Musik, die wir zeitweise in schummrigen Partykellern gehört haben. King Crimson z.B. (ich erinnere mich an ein Wochenende, an dem wir nur die eine Platte hatten). Klingt wirklich nicht viel anders oder wesentlich ‚östlicher‘.
    Gemocht habe ich den Stil allerdings schon damals nicht wirklich …
    Das Intro von ‚Türen‘ hat aber definitiv was.

  3. (Wenn man es allerdings oft genug hört, macht es süchtig :) )

  4. Ich habe das Video durch die lange Fassung mit Intro ersetzt. Das ist die Eröffnung der Soundtrack-Konzerte – hier Dresden, 2010 -, und vielleicht bekommt man dadurch einen kleine Vorstellung von der Wirkung, die dieser Abend erzielt. Das Live-Erlebnis ist durch nichts zu ersetzen, klar, (Es gibt noch drei Termine im Dezember :) )

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