Jan Josef Liefers

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Sieben Monde (1998)

2 Kommentare

Inhalt

Die Stadt hat einen Serienmörder und die Polizei tappt im Dunkeln. Immer bei Vollmond schlägt der Täter brutal zu und verschwindet, ohne Spuren zu hinterlassen. Durch mysteriose Umstände glaubt der erfolglose Schriftsteller Thomas (Jan Josef Liefers) sich bald im Zentrum der Ermittlungen. Als dann noch seine Großmutter ermordet wird, ist er sich sicher, etwas mit den Morden zu tun zu haben: War er selbst während eines Blackouts der Täter?
Mit Hilfe einer Videokamera will er versuchen, sich selbst zu überführen. Und als die nächste Vollmondnacht naht, ist es soweit.

Text: DVD-Cover



Manu meint:

„Sieben Monde“ ist einer der wenigen deutschen Thriller, den man sich ansehen sollte. Eine ganze Weile wähnt man sich in der Handlung eines Horrorfilm, findet sich dann aber ziemlich schnell in der Welt der, wenn auch in diesem Falle sehr blutig-schaurigen, Grimmschen Märchen wieder…


Gabi meint:

Dieser Film lässt mich einigermaßen ratlos mit dem Gedanken zurück: Was genau habe ich eigentlich gerade gesehen?

Der Kritiker Sascha Westphal geht offenbar von einem ernst gemeinten Mystery-Thriller aus; er schreibt in der amazon.de Rezension: …Diese an sich reizvolle Idee — schließlich kann man einen großen Teil der amerikanischen Mystery-Filme und -Serien durchaus als zeitgenössische Variationen der Schwarzen Serie verstehen — verschenken Fratzscher und Osburg allerdings an eine wohlfeile, aber völlig unangemessene Selbstironie. Sie haben scheinbar ihrer eigenen Geschichte und ihren Ideen nicht getraut und sie deswegen selbst nicht ernst genommen (…) …  landet Sieben Monde schließlich im Niemandsland zwischen Mystery und Parodie…

So gesehen hat Westphal natürlich recht. Und wenn man den Film als Parodie begreift? Irgendwie auch.

Der Film verläßt sich neben dem beeindruckenden Schauspieler-Aufgebot zu sehr auf die Grundidee: Morde, die im Zusammenhang mit Grimms Märchen stehen. Dabei bleibt selbst für eine Parodie die Logik bzw. der Zusammenhang allzu sehr auf der Strecke. Warum mordet der Täter und schiebt einen imaginären Werwolf vor? Will er nur die Verkaufszahlen seines Buches in die Höhe treiben oder sich für die mangelnde Anerkennung rächen? Was haben Schneewittchen oder Hänsel und Gretel denn mit Wölfen zu tun?

Anderes wird nur angerissen, aber nie aufgelöst: Die Geschichte mit dem Verleger und dem Tod der Eltern des Helden beispielsweise, und was ist mit den echten Wölfen passiert, die Thomas im Suff aus dem Käfig befreite? Was für ein Tier hat ihn denn nun wirklich auf der Straße so unmotiviert angefallen?

Alles ist ein wenig zusammenhanglos. Trotzdem macht der Film leidlich Spaß, vor allem der Schauspieler wegen, die ihre Klischee-Rollen getreulich erfüllen. Christoph Waltz legt den werwolfgläubigen Polizisten als besserwisserischen Pedanten an. Sein Gegenpart Peter Lohmeyer gibt den Skeptiker im Columbo-Look; und Andreas Hoppe als Asi-Nachbar ist köstlich. Jan Josef Liefers‘ Rolle ist eine Variation des sympathischen Losers; den Part erledigt er souverän, aber wenig spektakulär.

Fazit: Für einen Thriller zu schräg, für eine Komödie zu blutig ist der Film nur bedingt gelungen, aber doch kurzweilig.


Links:

Autor: Manu

Man muss auf anständige Weise verstehen, älter zu werden, um die Chance zu wahren, jung zu bleiben. (Theodor Heuss)

2 Kommentare zu “Sieben Monde (1998)

  1. Schön, dass Ihr den Film wieder ausgegraben habt :-) Ich mag ihn! Und es sind zwei Oscar-Preisträger dabei gewesen! Ulrich Mühe, der den Verleger spielt, hat einen Oscar gewonnen mit dem Film DAS LEBEN DER ANDEREN, und kürzlich bekam ihn für seine Rolle in INGLORIOUS BASTERDS Christoph Waltz, der in SIEBEN MONDE einen spirituellen Kommissar spielt… Also, den muss ich mal in meinen Schränken suchen und nochmal ansehen…

    • Das solltest du auf jeden Fall tun. Ich finde „Sieben Monde“ großartig, auch wenn man in diversen Kritiken anderes liest. Ulrich Mühe war ein ganz großer seiner Zunft, keine Frage. Sehr schade, dass er so früh gehen musste.

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