Verdammt,
sind Sie das Fernamt?Ihre Nummer bitte!
Sieben-zwo-vier
Nun sagen Sie mir doch, was los ist!
Hallo!
Hallo,
seit gestern Abend,
Ihre Nummer bitte!
Sieben-zwo-vier
will ich ein Ferngespräch nach Borna.
Moment!
Mal hatte ich Kontakt mit ’ner Missis aus Carolina
und die fragte, wer sie sprechen will
ich sagte: keiner.
Dann war ’n kleiner Junge dran aus Alma Ata
und der meinte
Augenblick, ich hole meinen Vater.
Hörn Sie, Fräulein
Oh nein, jetzt störn Sie!
Meine Nummer bitte!
Jaja, die Sieben-zwo-vier
Da können wir uns ja bald duzen.
Moment!
Sie da,
Augenblick!
ich will in Borna Tante Frieda.
Ihre Nummer bitte!
Null-acht-eins-fünf
Bleiben Sie dran und ich verbinde!
Hallo? Hallo!
Kein Anschluss unter dieser Nummer.
Gestern hatte ich ’ne Dame dran in der Sowjetunion
und ich meinte: Servus Tante
und sie sagte:
Njet, mein Sohn!
Mal hatte ich Verbindung mit ’nem Mann im Feuerland.
Dann kam die Gebühr, die ich unanständig hoch und teuer fand.
…
Gestern hatte ich ’ne Dame dran in der Sowjetunion
und ich meinte: Servus Tante
und sie sagte:
Njet, mein Sohn!
Mal hatte ich Verbindung mit ’nem Mann im Feuerland.
Dann kam die Gebühr, die ich unanständig hoch und teuer fand.
Jolli meint:
Ich nehm dieses Lied ehrlich gesagt nicht richtig ernst, aber lustig ist es trotzdem irgendwie. Heute können wir uns das gar nicht mehr vorstellen, wie das früher mit den Telefonverbindungen war. Umso lustiger ist es, diesem absurden Gespräch zuzuhören.
Anne meint:
Eine sehr humorvoll vertonte Unterhaltung, die zeigen soll wie schwierig, aufwändig und zeitraubend es in der DDR war ein Ferngespräch zu führen. Die Vermittlungen von Ferngesprächen erfolgten im Fernamt über Telefonistinnen, die per Hand mit veralteter Technik arbeiteten – entsprechend lang dauerte es bis man endlich den gewünschten Gesprächspartner am anderen Ende hatte. Bei Ferngesprächen in den Westen waren die Wartezeiten teilweise aberwitzig. Meine Oma erzählte mir, dass es, nachdem sie ein Gespräch in den Westen angemeldet hatte, manchmal den ganzen Tag dauerte, ehe sie meinen Onkel am Apparat hatte. Heute kann man sich sowas gar nicht mehr vorstellen.
Ich habe einen tollen Zeitzeugenbericht gefunden, der diese „Telefonstrapazen“ sehr authentisch beschreibt. Viel Spaß beim Lesen!
29. Dezember 2012 um 13:41
Ist das jetzt peinlich, wenn ich fragen muss, was das mit JJL zu tun hat? Hat er das Lied gecovert?
Ich kenne mich mit seiner Musik nicht wirklich aus, da muss ich mich als planlos outen.
29. Dezember 2012 um 13:52
Das Lied gehört zum Album „Soundtrack meiner Kindheit“. Ich habe heute feststellen müssen, dass es bisher in den Links gefehlt hat, daher wurde es ergänzt ;-)
29. Dezember 2012 um 14:36
Dann hast du doch hier die perfekte Möglichkeit, dich kundig zu machen. Es sind doch erst drei Alben :)
29. Dezember 2012 um 14:59
Und wieder was dazugelernt…
Ja, ich muss mich irgendwann mal auf die Alben einlassen.
29. Dezember 2012 um 17:30
Die Musik von JJL, ob gecovert oder eigene, gefällt mir sehr gut. Allerdings muß ich zugeben, erst beim zweiten Mal hören. Also, immer in Ruhe darauf einlassen. Heute höre ich die Musik im Auto rauf und runter….da kann man ungestört mitsingen ;)