Jan Josef Liefers

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Vergewaltigt – Die Wahrheit und andere Lügen (1997)

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Auch bekannt als:

„Blindes Vertrauen“ – Deutschland (Titel für Festival)
„Vergewaltigt“ – Deutschland (Kurztitel)
„Vergewaltigt – Das Geheimnis einer Nacht“ – Deutschland (Wiederaufführungstitel)

Inhalt

Als die Ärztin Dr. Maria Jonasson (Barbara Auer) ihre Kollegen Dr. Charles de Winter (Herbert Knaup) und Dr. Jordan (Frank Rüth) beschuldigt, sie vergewaltigt zu haben, kommt es zum Prozess, in dem Maria von dem jungen Rechtsanwalt Leonard Benjamin (Jan Josef Liefers) vertreten wird. Einzige Zeugin der Vergewaltigung ist die Schwesternschülerin Lisa Engelmann (Katja Studt). Indes versucht der Verteidiger alles, um Maria in einem schlechten Licht stehen zu lassen. Unter anderem versucht er die These zu belegen, dass Maria ein sehr bewegtes Liebesleben mit verschiedenen Partnern hat.  Außerdem sind auch Videoaufzeichnungen einer Überwachungskamera, die Marias Anschuldigung beweisen sollten, plötzlich spurlos verschwunden.

Um einer Verurteilung zu entgehen, bieten Dr. de Winter und Dr. Jordan dem jungen Anwalt, der gerade in finanziellen Schwierigkeiten steckt, 50 000 DM an, um Beweise für ihre Unschuld zu finden. Leonard lässt sich nicht darauf ein und vertraut seiner Mandantin. Diese jedoch spielt mit ihren Reizen, flirtet mit ihrem Anwalt und manipuliert ihn. Nach einigen nächtlichen Treffen reagiert Leonards junge Frau Diana (Antje Schmidt) mit Misstrauen und Eifersucht. Sie droht, ihn zu verlassen, sollte sie erfahren, dass er mit Maria schläft.

Inzwischen verzweifelt Dr. Jordan so am Verdacht der Vergewaltigung (seine Frau hat ihn verlassen und die Nachbarschaft missachtet ihn), dass er Selbstmord begeht. Dr. de Winter ist entgegen seiner und der Darstellung seiner Frau Marion (Bettina Kupfer) ein gewalttätiger Ehemann, der selbst seine Frau ständig vergewaltigt, sie aber unter Androhung körperlicher Strafen vor Gericht zur Falschaussage zwingt. Ihr gelingt es, das Gericht von einer harmonischen Ehe zu überzeugen.

Als dann ein ehemaliger Pfleger als neuer Zeuge auftaucht und dieser aussagt, dass er Maria und Lisa beim lesbischen Liebesspiel erwischt hat, kommen Leonard Zweifel an der Glaubwürdigkeit Marias, da sie ihm dieses Verhältnis bisher verschwiegen hat. Sein Misstrauen steigt. Als er erfährt, dass Maria mit mehren Kollegen intime Verhältnisse unterhielt und sich ihr Studium sogar als Callgirl und Pornodarstellerin finanziert hat, droht er mit der Niederlegung des Mandats. Böse Überraschungen warten also im Prozess auf Leonard, für den der Fall allmählich zum Albtraum zwischen Wahrheit und Lügen wird, an Spannung kaum zu übertreffen ist und im weiteren Verlauf eine unglaubliche Wendung nimmt.

von Manu



Manu meint:

Drehbuchautor Ecki Ziedrich lieferte für den Film ein clever aufgebautes Drehbuch ab, aus dem Regisseur Martin Enlen einen spannenden Thriller inszenierte. Barbara Auer spielt grandios die eiskalte und berechnende Maria, die auf Leonards Kosten ihre Rachepläne umsetzt und dabei sogar in Kauf nimmt, das Leben anderer völlig zu zerstören.

Die sich während des Prozesses auftuenden Abgründe und der letztendlich überraschende Schluss des Films garantieren Spannung bis zur letzen Minute.


Jolli meint:

Wie die Motte zum Licht. Ich hab schon lange nicht mehr so gebannt vor einem Film gesessen wie jetzt. Meine Erfahrung ist bisher immer gewesen, wenn das Programm einen „Thriller“ ankündigt, ist es dann doch meist eher ein Krimi, bei dem die Gänsehaut schlussendlich fehlt.
Nicht so hier! Die Spannung wird bis zur letzten Sekunde aufrecht erhalten und der Plot erhält immer wieder neue Wendungen. Man kann niemandem trauen und man wird fast wahnsinnig, wenn man beobachtet, wie Leonard zielstrebig in sein Unglück rennt, ohne es zu merken.

Der Film setzt weniger auf direkte Darstellung der Konfliktsituation, sondern vor allem auf psychologische Tricks, die den Zuschauer packen und kaum noch loslassen. Man registriert ganz deutlich, dass Leonard dabei ist, sich immer mehr in einer Schlinge zu verfangen, aber diese Vorhersehbarkeit fesselt, weil man sich ununterbrochen fragt, ob er sich daraus je wieder befreien kann.

Ein ganz großes Lob an Barbara Auer, die es perfekt beherrscht, den Zuschauer immer wieder zu verwirren. Ständig fragt man sich, ob sie nun wirklich die Wahrheit sagt, oder ob sie nicht doch nur ein durchtriebenes Miststück ist.
Jan Josef Liefers verkörpert überzeugend den Charakter des moralischen Helden, der seine Schwächen erkennen muss und machtlos gegen den Absturz ist.

Autor: Manu

Man muss auf anständige Weise verstehen, älter zu werden, um die Chance zu wahren, jung zu bleiben. (Theodor Heuss)

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