Inhalt:
Diesen Einkauf wird Karl-Friedrich Boerne so schnell nicht wieder vergessen. Nicht, weil er genau auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt eine erdrosselte Unbekannte in einem Container in Augenschein nehmen muss, sondern weil seine besonders günstig erstandene Kiste Bio-Bananen ausgerechnet die Behausung für ein hochgiftiges Bananen-Spinnen-Pärchen ist, das es sich jetzt in Boernes Wohnung gemütlich macht und so den Rechtsmediziner dazu zwingt, in einem Hotelzimmer Zuflucht zu suchen.
Thiel geht es da nicht viel besser, denn dank eines noch nicht reparierten Lochs in der Wand steht den Spinnen der Weg in seine Wohnung offen. Er muss bei seinem Vater unterkommen, der neuerdings Bienen züchtet und seinen alten Kumpel Manni Pleuger (Guntbert Warns) bei sich wohnen lässt.
Während Thiel also noch immer versucht, die Identität der Toten zu klären, freundet sich Boerne mit dem Schlagerkönig Roman König an, der seine Nachbarsuite bewohnt und überraschenderweise seine Leidenschaft für Wagner teilt. Münster steht Kopf, denn Königs Fans warten schon sehnsüchtig auf sein Konzert. Das ruft auch Thiel auf den Plan, denn die Tote besaß eine Ehrenkarte für Königs Konzert, doch dieser beteuert, die Frau nicht zu kennen.
Verdächtig kommt dem Hauptkommissar jedoch die junge Christiane Stagge (Fritzi Haberlandt) vor, bei der es sich offenbar um eine hingebungsvolle Stalkerin handelt, die König durch ganz Deutschland folgt. Sehr zum Leidwesen von Ina Armbaum (Ulrike Krumbiegel), Königs Managerin, die ein wachsames Auge auf ihren Schützling hat.
Erst als Thiel hinter die Identität der Toten kommt – es handelt sich um die Bremer Journalistin Claudia Schäffer– kommt etwas Licht in die Sache. War die Frau einem Skandal im Bezug auf den Schlagerkönig auf der Spur? Und was hat die Hausfrau Susanne Siebert (Petra Kleinert) damit zu tun, deren Adresse noch in Schäffers Navigationsgerät gespeichert war? Dann muss Thiel auch noch feststellen, dass Manni offenbar einst ein Kumpel von König war, mit dem er noch eine alte Rechnung offen hat.
Die Lage spitzt sich zu, als Ina Armbaum bewusstlos im Treppenhaus und König tot in seinem Bett aufgefunden wird. Der Verdacht fällt schnell auf Manni, der zuvor noch selbst von Thiel am Tatort gesehen wurde. Aber kommt er wirklich als Täter in Frage? Oder steckt nicht doch die eifersüchtige Christiane hinter alldem? Erst als Thiel schon fast glaubt, den Fall gelöst zu haben, wendet sich das Blatt schlagartig und bringt nicht nur Boerne in ernsthafte Gefahr.
von Jolli
Gastdarsteller
- Ulrike Krumbiegel
- Fritzi Haberlandt
- Guntbert Warns
- Petra Kleinert
- Roland Kaiser
- Peter Clös
- Moritz Heidelbach
Jolli meint:
Es ist Montagmorgen und ich schreibe diese Rezension ganz bewusst, ohne vorher irgendwelche Presserevues gelesen zu haben. Ich frage mich, in welchem Loch die Kritiker nun diesmal herumbohren wollen. Mangelnder Lokalkolorit? Vielleicht, denn eigentlich gab es nur zwei wesentliche Schauplätze in dieser Folge: den Supermarkt und das Hotel Prinzipal. Beides hätte man ohne weiteres auch in jede andere Kleinstadt Deutschlands setzen können. Aber die nötige Verankerung mit Münster war diesmal wohl nicht durch Drehorte, sondern durch eine Person gegeben, nämlich Roman König, alias Roland Kaiser, der zwar nicht wie König ein Kind der Stadt, aber ein bekannter Wahl-Münsteraner ist.
Betrachten wir lieber Streitpunkt Nummer zwei: Krimi oder ein anderes Wort mit „K“, das doch allzu gern in der Presse benutzt wird. Wirft man dem Duo doch immer wieder vor, sich nur mit sich selbst statt mit einem Kriminalfall zu beschäftigen, kann ich davon in dieser Folge doch nicht viel beobachten. Natürlich sind beide mal wieder persönlich in die Angelegenheit involviert: Thiel wohnt unfreiwillig mit einem Verdächtigen unter einem Dach und Boerne freundet sich ausgerechnet mit einem Schlagerstar an, der später mal auf seinem Tisch landen wird. Aber, meine lieben Kritiker, das ist ja das Salz, das die Macher des Münster-Tatorts gerne in die Suppe streuen.
Die Wortgefechte mögen manchmal mehr, manchmal weniger zum Lachen anregen, das ist bekanntlich Geschmackssache. Gerade Thiels Sarkasmus war an vielen Stellen überzogen, Boernes Blindheit vor seiner eigenen Egozentrik hingegen wunderbar treffsicher.
Wesentlich positiver im Vergleich zu „Das Wunder von Wolbeck“ empfand ich dagegen Drehbuch und Inszenierung. Indem die Macher die Hektik der vorangegangen Folge herausnahmen, blieb dem Zuschauer hier wieder mehr Zeit, sich auf den Moment und damit auch auf den Fall und die Charakteren zu konzentrieren.
Was erfahren wir über Boerne? Nun, er ist auf jeden Fall kein Schlagerfan, soviel steht fest (ganz im Gegensatz zu Staatsanwältin Klemm, die ihre Leidenschaft nur bedingt verbergen kann und während des Konzerts mal erheiternd andere Seiten von sich preisgibt *g*). Dafür ist er hin und weg von der Tatsache, dass er jemanden gefunden hat, mit dem er über Wagner philosophieren kann und überraschend schnell per Du mit seinem neuen Freund ist, wohingegen mit Thiel auch nach über zehn Jahren ein Bruderschaftsbund nur in stockbetrunkenem Zustand erreicht wurde.
Fraglich ist, in wieweit sich Boerne ein kleinwenig in Königs Glanz der Berühmtheit zu sonnen versucht. Wo wir schon beim Thema Fanhype und Stalkern wären, sollte dieser Aspekt durchaus angesprochen werden, auch wenn er meiner Meinung nach im Fall ziemlich unterging.
Eigentlich besitzt Boerne in der gegebenen Situation doch sonst immer den nötigen Charme um zu bekommen was er will, gerade was die Damenwelt angeht. Hier bekommt er nur über seine Beziehung über König seinen ersehnten Kaffee.
Vielleicht aber – und hier bewegen wir uns schon sehr weit im Bereich der freien Interpretation – haben Boerne und König auch etwas gemeinsam: sie haben zwei Gesichter. Das, das sie nach außen hin jeden Tag zeigen und das, das sie meist vor anderen verstecken. König macht seine Karriere mit Schlagern, aber dieses Kostüm gibt er abends an der Garderobe ab. Auch Boerne verbirgt den ein oder anderen Wesenszug gern vor anderen.
Aber eines geht mal gar nicht, Herr Professor: kleinwüchsige Assistentinnen schwere Kisten schleppen lassen! Bei aller Liebe, soviel Chauvinismus ist mir dann doch ein Tick zu übertrieben. Das Zusammenspiel Boerne-Alberich war zwar ansonsten sehr amüsant (man denke an den Einkaufswagen, der plötzlich allein weiterfährt), doch die ein oder andere Stelle passt dann doch nicht so ganz in das Bild, das man sonst von den beiden hat.
Der Showdown im Dampfbad war dann noch die Gelegenheit für Thiel, seinem Kollegen mal wieder aus der Klemme zu helfen. Manch anderer Krimi hätte die Szene wohl noch stärker dramatisiert, aber das wäre dann wohl doch etwas zu viel des Guten gewesen. Viel besser war dagegen, Boerne vor Alberich zu Kreuze kriechen zu sehen und die amüsante Schlussszene zweier Spinnen, die ihrem Wellness-Urlaub entgegensehen.
Anne meint:
Boerne ist in dieser Folge wieder sein „altes garstiges Selbst“ – egozentrisch, ignorant, eingebildet, ohne Empathie und jegliches Taktgefühl. Jedoch fehlt mir in dieser Folge das Gefühl, dass der Professor auch anders könnte. Er wirkt mehr und mehr „böswillig“ ignorant und Thiel reagiert daraufhin, über das normale Maß hinaus, ungehalten. Vorher hatte man immer den Eindruck sie können nicht mit und auch nicht ohne einander, was hier in einigen Szenen leider nicht den Anschein macht. Das zeigt sich ganz deutlich in der Szene als Boerne die Frauenleiche im Container untersucht, sich darüber auslässt, warum er überhaupt dorthin zitiert wurde und sich von einem, sichtlich genervten, Thiel alles aus der Nase ziehen lässt. Als er dann noch klar macht, dass er erst einkaufen war und die Polizeikräfte warten ließ, verliert Thiel endgültig die Beherrschung. Allein das man einen Prof. Karl Friedrich Boerne mit Nachdruck zu einem Tatort rufen muss ist mehr als ungewöhnlich. In früheren Folgen machte es auf mich immer den Eindruck, als würden beide die Arbeit des anderen, trotz ihrer offensichtlichen Differenzen, schätzen. Der Reiz dieses ungleichen Paars besteht letztendlich auch darin, dass es so scheint als wäre ihre gegenseitige Zusammenarbeit ein notweniges Übel, man aber im Grunde genau weiß, dass sie sich gegenseitig achten. Ich hoffe, dass die Autoren in den nächsten Folgen auch diese Beziehungsebene wieder aufgreifen werden.
Das Thiel und Boerne notgedrungen ihre Wohnung verlassen mussten, war hingegen wieder eine amüsante Nebenhandlung, die zu allerlei komischen Verwicklungen führte. So musste ich z.B. schallend lachen als ich Boernes „romantisch“ geschmückte Honeymoonsuite sah oder als er mit dem Professor vom Insektenschutz eine glühende Diskussion darüber führte, ob man den Tieren mit der chemischen Keule zu Leibe rücken sollte.
Auch dass die Nebenrollen wieder stärker einbezogen wurden hat mir gefallen. Besonders Staatsanwältin Klemm als begeisterter Fan des Schlagersängers war eine schöne Idee.
An manchen Stellen wirkte die Handlung jedoch sehr konstruiert – der Kumpel des Vaters, der früher zufällig mit dem Schlagerstar einen Song produzierte und ihn dann erpresst, der Herr Professor, der zufälligerweise genau im selben Hotel wie Roman König residiert, woraufhin sich die beiden auch prompt, über die gemeinsame Liebe zu Wagner, anfreunden etc.
Am meisten ärgerte mich jedoch die schablonenhafte, wenig differenzierte Zeichnung der Charakterzüge Boernes und Thiels in dieser Folge.
Boerne ist der einsame, geizige, gefühlstaube Egoist der andere herum kommandiert, sich an seinem Lebensstandard ergötzt und das gemeine Volk missbilligt. Dieses Verhalten wird hervorgehoben mit vielen krampfhaften Dialogen, die um jeden Preis witzig sein wollen, zum Teil jedoch nicht gut durchdacht (Boerne kauft im Großmarkt riesen Mengen ein, da er, auf das Kilo hochgerechnet, billiger weg kommt. Da interessiert es nicht, dass diese Aktion an Idiotie nicht zu übertreffen ist und somit völlig kontraindiziert zum Charakterbild der Figur wirkt.) oder einfach überzogen („Boernepedia“) sind. Daran kann auch Boernes halbherziger Versuch Alberich am Ende zu beschwichtigen nichts ändern. So wird aus intelligentem Witz der früheren Folgen platte Komik, was in diesem Fall einzig durch Jan Josef Liefers überzeugendes Spiel kompensiert werden konnte. Auch bei Thiel wurde nach diesem Prinzip gearbeitet. Er ist der gewöhnliche und einfache Bürger, was nicht weiter schlimm wäre, hätte man hier nicht gewöhnlich und einfach mit dumm gleichgesetzt. So hat es mich z.B. gestört das Thiel als Minderbemittelter herhalten musste um Boerne den nächsten Wortwitz in den Mund legen zu können (Stichwort: anaphylaktischer/analphabetischer Schock).
Den Figuren wird in dieser Folge kaum Raum gegeben um zu überraschen und auch andere Facetten, als die stets erwarteten, zu zeigen und ich würde mir wünschen, dass sich das wieder ändert.
Links:
- Fanseitenartikel: Die Dreharbeiten zu Summ summ summ haben begonnen
- Fanseitenartikel: Aufruf zum Quotenflashmob
- Artikel: Axel Prahl und Jan Josef Liefers zu “Summ, summ, summ” auf TVDigital (März 2013)
- Artikel: “Münster-“Tatort” schlägt Schweiger-Debüt” in Spiegel-online (März 2013)
25. März 2013 um 17:39
Hi Jolli!
Ich muss sagen, du siehst diesen Tatort wesentlich positiver als ich, wobei einige deiner Beobachtungen sicherlich richtig sind. Mein erster Kritikpunkt zum „Wunder von Wolbeck“ bezog sich ja auf die hektischen, ruckeligen Kamerafahrten, die ich bei der Premiee im Kino auch als ganz fürchterlich empfunden habe. Dass sie davon diesmal wieder Abstand genommen haben, fand ich sehr wohltuend.
Aber deine Aussage „Boernes Blindheit vor seiner eigenen Egozentrik hingegen wunderbar treffsicher.“ kann ich nicht unterschreiben. Ja, er ist extrem blind seiner Egozentrik gegenüber und weiterhin so ziemlich jenseits des guten Geschmacks. Ich fand ihn ganz ganz ganz scheußlich und geradezu unerträglich bis auf eine Handvoll Szenen.
Ich glaube, die einzige Stelle, die mir ein Schmunzeln abgenötigt hat, war die Suche nach den Bienen in Königs Zimmer; da waren Boerne und Alberich, wie ich sie mag. Aber der Rest war für mich schwer zu schlucken.
Hätte ich nicht Tränen gelacht über Frau Klemm, wäre dieser Tatort für mich die ultimative Katastrophe gewesen. Thiel konnte ich auch nicht viele Sympathiepunkte abgewinnen, der war so normal bis unauffällig.
Dass der Schluß in der Sauna nicht zu dramatisiert wurde, finde ich auch angemessen; aber wenn es nach mir gegangen wäre, hätten sie sich die ganze Szene schenken können. JJL ist aus dem Alter raus, in dem ich ihn mir gerne halbnackt ansehe und das Gelaber zu Anfang war ja wirklich unerträglich.
Meine Güte nee, ich bin echt gefrustet. Dabei hatte ich mich so drauf gefreut.
25. März 2013 um 17:57
*gibt bagginicole mal eine dicken Hug* :-)
Also, das Lustigste an der Folge war definitiv dein Kommentar dazu hier. V.a. der letzte Absatz. X-D
Das, was mich mittlerweile bis in die Knochen frösteln lässt, ist, dass der Wahnsinn systemimmanent zu sein scheint. Ich habe das Cantz/Hinter-Focus-Interview erst heute gelesen.
http://www.focus.de/kultur/kino_tv/tid-30219/muenster-erfinder-jan-hinter-und-stefan-cantz-wenn-liefers-loslegt-schimmert-boerne-ab-und-zu-durch_aid_944980.html“
Darin steht wortwörtlich, dass die zwei ihre Charaktere flach und ohne Tiefe haben wollen. Dass sie Figurenentwicklung ablehnen. Und dass sie – und das finde ich das allerschrecklichste – Handlungsbögen, die von anderen Drehbuchautoren eingebaut wurden, mit denen sie nicht einverstanden sind, schlichtweg ignorieren.
Also, wenn ich das lese, dreht sich mir der Magen um. Wenn die 2 Alleinrecht auf ihre Geistesgeburten beanspruchen, dann sollen sie bitte Romane schreiben, keine Drehbücher für Fernsehreihen! Da ist es nunmal Usus, dass mehrere Köche am Brei mitkochen. Und da gibt es dann auch sowas wie KANON, der einzuhalten ist!
Meine Güte, hoffentlich landen die zwei niemals in der Nähe von Star Trek.
Ich weiß nicht, wie viel Einfluss C/H auf die weitere Entwicklung von Thiel/Boerne-Tatorten haben, aber wenn die weiterhin jedes 2. Drehbuch verbrechen, dann seh ich mir zumindest diese Folgen nicht mehr an. Ich finde schon den – ja, ich spreche es laut aus: KLAMAUK schlimm, den sie immer peinlicher raushängen lassen. Aber dass sie Boerne jetzt zum Volldeppen und Charakterschwein runterbrechen, das ist schändlich, das ist … Kindesweglegung.
25. März 2013 um 18:08
Ach Nina, ich könnt dich grad knutschen. Das Interview ist mir auch so bitter aufgestoßen – beklagen sich über andere Autoren und bauen solchen Bockmist. Und das, obwohl sie unbestreitbar eine geniale erste und zweite Folge hingelegt haben!!
Es ist echt nicht zu glauben, wie blöd muss man sein, die Figuren damals waren doch der HAMMER!
Den nächsten Tatort von den beiden schaue ich nicht sondern nehme ihn auf, damit ich alles, was mir unerträglich vorkommt, wegspulen kann.
Epic fail, mehr kann ich dazu nicht sagen.
25. März 2013 um 18:24
Ich bin ja nicht gerade als JJL-Fan bekannt, aber da muss ich nun doch für ihn in die Bresche springen. Wenn jemand in seinem Alter und mit seiner Figur nicht mehr mit freiem Oberkörper gezeigt werden darf, haben wir aber ein echtes Problem. Das war eine Szene in der Sauna, und beim Saunieren geht es selten darum, besonders gut oder sexy auszusehen.
25. März 2013 um 18:51
Das war nicht ernst gemeint sondern zynisch (!); dass JJL noch ganz gut in Schuß ist, habe ich selber doch schon mehrfach betont, gestern bei der Bauch-Diskussion und auch, nachdem ich ihn live gesehen habe.
Es ging eher um die beknackte Umsetzung dieser ganzen Szene… was war da mit „wie Gott ihn schuf“ oder so’n Driss… einfach schrecklich.
Und deshalb hätten sie sich die Szene sparen können.
25. März 2013 um 19:14
Ich glaube nicht, dass baggi das so gemeint hat. War wohl eher ein Ausdruck ihrer Frustration. ;-) Mir ging es gestern ähnlich, als ich mich gefragt hatte, ob der Kugelbauch, den Boerne uns präsentiert, echt ist. Das hat nichts damit zu tun, dass ich irgendeinem Schönheitsideal fröne oder nur dürre Menschen akzeptiere.
Und JJ fand es ja wohl offensichtlich auch erklärenswert darauf hinzuweisen, dass der Bauch eine Attrappe war. Will wohl selber nicht für zu dick gehalten werden. *g*
26. März 2013 um 10:53
„Und JJ fand es ja wohl offensichtlich auch erklärenswert darauf hinzuweisen, dass der Bauch eine Attrappe war. Will wohl selber nicht für zu dick gehalten werden.“
*snicker*
Ja, diese Plauze war schon eindrucksvoll, witzig, dass er das so nicht stehenlassen wollte! Leichte Eitelkeit, was? xD
Dabei war der Anblick in der Sauna doch schon wieder relativiert, da fehlte die dicke Fettschürze. (Nur war die ganze Szene so dämlich, dass ich gerne auf sie hätte verzichten können.)
Außerdem erwähnte ich es bereits in der Beschreibung von „2012 – Das Quiz“: er war da in knackiger Jeans und Hemd unterwegs und sah echt gut aus, nicht dick. Nicht mager natürlich, aber ganz gut in Schuß für einen bald 50-Jährigen. Das Fernsehen macht dicker, in natura wirkte er schlanker. Und die Aufzeichnung war wenige Wochen nach den Tatort-Dreharbeiten.
Also noch mal: das war nicht ernst gemeint und auch ich stehe nicht auf Magersüchtige und ich werde demnächst ein wenig besser aufpassen was ich schreibe.
27. Dezember 2016 um 13:04
Ich habe durch Zufall Deine Kritik soeben gelesen und muss gestehen, dass ich Dir uneingeschränkt zustimme. Beim ersten Gucken fand ich die Folge fast genauso katastrophal wie Das Wunder von Wolbeck (das für mich schon fast eine Beleidigung für Tatort Münster Fans war). Nach dem zweiten mal Gucken, fand ich es nicht mehr derart schlimm. Im Gegensatz zu Das Wunder von Wolbeck war es doch – wenn auch vollkommen unspannend – wenigstens unterhaltsam. Ich fand Roland Kaiser – obwohl ich wahrlich kein Schlager Fan bin – richtig gut in der Rolle. Ansonsten war es unlogisch, langweilig und absolut überzogen.
27. Dezember 2016 um 13:27
Nachtrag. Feierstunde fand ich fast genauso schlecht wie Das Wunder von Wolbeck.
25. März 2013 um 18:59
Das kannst du so nicht sehen. Ich mag ihn eigentlich in der Rolle des kleinen Ekels und Geizkragens ganz gern. So ist das nun mal mit den verschiedenen Geschmäckern. Und irgendwie ist das ja auch gut so.
25. März 2013 um 19:08
Natürlich sind Geschmäcker verschieden und den Umfragezahlen nach zu urteilen bin ich auch wohl eine von wenigen, denen das Spektakel gestern nicht zugesagt hat. Aber ich sehe Boerne halt trotz all seiner Macken (die man doch so schön zelebrieren kann) ganz gerne noch als Menschen, den ich irgendwie achten und mögen kann. Und den gestern konnte ich weder das eine noch das andere.
Aber klar, ich rede immer nur von MEINER Meinung. Also kann ich das durchaus so sehen.
25. März 2013 um 20:15
Hallo Anne,
deinen Beitrag habe ich jetzt erst gefunden. Und in vielerlei Hinsicht bin ich deiner Meinung, sogar fast in jedem Punkt. Nur hier nicht:
„Boerne ist in dieser Folge wieder sein „altes garstiges Selbst“ – egozentrisch, ignorant, eingebildet, ohne Empathie und jegliches Taktgefühl. Jedoch fehlt mir seit nunmehr 2 Folgen das Gefühl, dass der Professor auch anders könnte.“
-> Gerade beim ‚Wunder von Wolbeck‘ erschien er mir wesentlich angenehmer im Umgang speziell mit Thiel. Böswillig ignorant war er da meiner Meinung nach gar nicht, das passt eher zu ‚Wolfsstunde‘ zum Beispiel. Genau wie alle anderen Attribute in deiner Liste, die auf Summ summ summ sicherlich perfekt zutreffen.
Um auf ‚Wolbeck‘, also die erste der angesprochenen beiden Folgen zurückzukommen: mal abgesehen von dem etwas arg überzogenen Schach-Streit fand ich die Folge (was Zusmmenarbeit und Nicht-offen-zugegebene-Freunschaft von den beiden angeht) absolut schön und wenn es nach mir gehen würde, sollten sie verdammt nochmal in die Richtung weitergehen.
Schrullen: ja, bitte! Etwas Fremdschämen: gehört für Boerne dazu. Aber eklig, arrogant, dämlich und affektiert ohne eine einzige nette Gefühlsregung: nein, bitte nie wieder.
Das war aber nicht das, was ich in den letzten zwei Folgn gesehen habe. Aber leider das , was ich in den letzten zwei Jahren immer wieder gesehen habe.
Wie immer nur meine Meinung! Das muss man ja heute ganz gezielt dazuschreiben.
26. März 2013 um 10:28
Danke Baggi! Du hast nämlich völlig recht! Ich hatte den Satz erst so in der Vorbearbeitung, habe mich jedoch letztendlich dagegen entschieden und es aus unerfindlichen Gründen nicht korrigiert. Mit „seit 2 Folgen“ wollte ich auch ursprünglich nicht auf die 2 aufeinanderfolgenden (also Wolbeck + Summ Summ Summ) hinaus sondern auf Hinkebein und Summ Summ Summ. Doch dann habe ich festgestellt, dass man das eigentlich nicht gleichsetzen kann und Hinkebein, für mich, doch nochmal ein Kapitel für sich ist. Dazu schreibe ich lieber eine eigene Rezension. Ich habe den Satz jetzt korrigiert.
Schön das wir hier so fleißige Leser haben, die auch ihre Meinung mit einbringen (und mich nebenbei auf einen Fauxpas aufmerksam machen ;-))!
Was du über „Das Wunder von Wolbeck“ sagst, sehe ich auch so und ich würde mir in Bezug auf die Beziehung zwischen Thiel und Boerne auch weiterhin solche Folgen wünschen.
26. März 2013 um 11:00
„…wollte ich auch ursprünglich nicht auf die 2 aufeinanderfolgenden (also Wolbeck + Summ Summ Summ) hinaus…“
Ah, alles klar, ich hatte mich wirklich schon etwas gewundert.
Zu ‚Hinkebein‘ passt das alles ja leider wieder wie die Faust aufs Auge. *seufz*
Naja, ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich habe noch nicht rausgefunden, wer den nächsten Tatort geschrieben hat (Die chinesische Prinzessin?!), aber ich hoffe und bete, dass es nicht!!!! Cantz und Hinter waren.
26. März 2013 um 12:27
Und auch niemand, der sich vor den Vätern der Klamotte allzu sehr beugt und ihr Verständnis von Münster weitertransportiert.
26. März 2013 um 12:42
Ja, ein wahres Wort. *seufz*
Die Produzenten sind Müller & Seelig, die mag ich ganz gerne. Sie haben bis auf „Das zweite Gesicht“ einige Folgen produziert, die bei mir recht hoch rangieren. ‚Eine Leiche zuviel‘, ‚Höllenfahrt‘, ‚Zwischen den Ohren’… aber ob das ein gutes Omen ist?
Ich habe vor allem die Sorge, dass diese Wahnsinns-Reaktion des Publikums auf diesen gräßlichen Schwachsinn von Sonntag sich noch in letzter Sekunde auf das Drehbuch auswirkt und (falls nicht ohnehin schon vorhanden) noch jede Menge Mist wie in der letzten Folge dazugedichtet wird.
26. März 2013 um 13:36
Das ist ja auch der Grund, warum ich meine Klappe überall so aufreiße. Um da ein Gegengewicht, wenn auch nur ein kleines, zu bilden. Damit die Hausmeister-Krause-Fraktion nicht siegt.
Und dies nur zur Erklärung: Ich behaupte NICHT, dass jeder, dem „Summ“ gefallen hat, ein unterirdisches Humorverständnis hat. Aber jemand, der auf JJs FB-Seite den Danny-DeVito-Antiwitz in einem Post zweimal wiederholt und dazu schreibt wie sehr er darüber Tränen gelacht hat… ja, tut mir leid, so ein Mensch hat ein unterirdisches Humorverständnis. Da möchte man zum Tim Thaler werden.
26. März 2013 um 19:05
So, Rückreise bewältigt, die Heimat hat uns wieder. Jetzt war ich fast fünf Stunden mit Koffer, Taschen und zwei Kindern in Bahn und öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, jetzt gehe ich erst einmal 20km Radfahren um mich zu entspannen. *schweißabwisch* Aber vorher kurz die Mails gecheckt und da muss ich doch direkt wieder meinen Frust rauslassen:
„Aber jemand, der auf JJs FB-Seite den Danny-DeVito-Antiwitz in einem Post zweimal wiederholt und dazu schreibt wie sehr er darüber Tränen gelacht hat…“
-> Weißt du, angefangen damit hat damit JJL selbst. In der Dankesrede, in der er AP geknutscht hat vor zwei/drei Jahren, was war das? Goldene Kamera oder so etwas? Da war Danny DeVito auch Gast und JJL hat ins Publikum gerufen, dass man Christine Urspruch und ihn irgendwie zum gemeinsamen Abendessen verkuppeln müsste oder so ähnlich. Ich habe das nur einmal gesehen und bekomme den Wortlaut nicht mehr zusammen, aber da war was mit DeVito, da bin ich ganz sicher.
Wobei ich das jetzt ganz ehrlich nicht das Allerschlimmste am Tatort Sonntag fand.
Ich habe ihn aufgenommen und werde ihn noch einmal in Ruhe sezieren, wenn die Kinder schlafen. Am Sonntag war ich sicher fünf oder sechsmal unterwegs, da ist mir bestimmt einiges entgangen (was mich vielleicht noch wütender macht?!…)
27. März 2013 um 21:35
Schön, dass sich hier mal eine richtige Diskussion ergeben hat, aber schade, dass sich immer nur die gleichen daran beteiligen ;-) Ich hätte gern mehr erfahren über die allgemeine Meinung und zwar nicht die der sturen Kritiker aus der Klatschpresse, die sowieso schon vorher ihre schlechte Meinung haben und auch nicht die von denen, die immer nur „Hallelujah“ rufen, egal, was sie sehen (was man in FB ja meist serviert bekommt).
Ich muss trotzdem nochmal ein paar Gedanken loswerden, nachdem ich hier das alles gelesen habe. Nachdem ich jetzt endlich die Zeit hatte, die Folge nochmal anzusehen, kann ich nur sagen, dass ich einige Kritikpunkte teile, anderen widerspreche. Was sich von meinem ersten Eindruck bestätigt hat ist, dass das Zusammenspiel der Charaktere nicht so rund läuft, wie ich es gerne gehabt hätte. Dabei liegt die Betonung auf „wie ICH es gerne gehabt HÄTTE“. Man kann sich natürlich fragen, welches Gewicht schwerer wiegt, das das die… ich nennen sie jetzt mal „Tatort-Macher“ …zeichnen oder das, welches sich die Fans selbst erschaffen. Vielleicht stößt uns manches sauer auf, weil es unserem schön konstruiertes Bild widerspricht. Mir geht es da nicht anders. Ich sehe Boerne auch nicht gern als Ekel, schon gar nicht Alberich gegenüber. Aber warum folgt dann nach jeder Tatort-Folge ein Rechtfertigungs-Diskurs? Vielleicht weil wir uns in unserer Harmonie gestört fühlen? Muss immer alles genau so sein, wie wir es uns vorstellen, oder spielt ein Hauch von Provokation nicht auch eine Rolle?
Ja, Thiel war mir stellenweise zu sarkastisch. Ja, Boerne hat sich in vielen Szenen wie der letzte Elefant im Porzellanladen benommen. Ja, manche Sprüche hätten nicht sein müssen. Aber alles in allem hat mir „Summ, Summ, Summ“ eigentlich gefallen. Die Thematik des Falls, die Geschichte mit den Spinnen, ja auch manche Witze über die andere vielleicht nicht lachen können, aber ich habs getan. Mir lag diese Folge um einiges besser als beispielsweise „Das Wunder von Wolbeck“ oder „Herrenabend“. Es war vielleicht nicht gerade die Sturmspitze, aber ein gutes Mittelfeld.
Ich will niemanden in Schutz nehmen. Schon gar nicht die Drehbuchautoren, die hier meiner Meinung nach einen ganz gefährlichen Weg nach unten einschlagen. Und zwar nicht weil sie die Charaktere verfehlen, sondern weil sie zu oft den Reset-Knopf drücken. Dieses ständige „bei Null anfangen“, wie es ja auch im Interview von Hinter und Cantz zur Sprache kam, mag für diejenigen taugen, die sich eben jeden Sonntag einen guten Krimi reinziehen wollen, aber sich nicht weiter damit beschäftigen. Auf Dauer gesehen verlieren sie aber die Basis, nämlich die eingefleischte Fangemeinde, die auf eben solche Details achtet und dann schnell mal verärgert reagiert. Wenn sich die Figuren mal nicht so benehmen, wie gewohnt…nun gut; aber wenn sich dann immer größere Logikfehler auftun, Vergangenes unter den Tisch gekehrt wird und bei den Figuren keinerlei Charakterentwicklung mehr erkennbar ist, dann ist der Absturz vorprogrammiert.
Das wollte ich noch loswerden. ;-)
27. März 2013 um 22:08
Du wirst schon Recht haben damit, dass wir in unseren Köpfen ein „eigenes“ Bild der Charaktere haben und dementsprechend negativ oder positiv reagieren, je nachdem, wie wir bedient wurden. Aber das ist doch rechtens, finde ich. Als Fan steht einem eine solche Erwartungshaltung ein Stück weit zu, immerhin kennt man die Figuren und hatte über Jahre Zeit, sie zu beobachten. Und genau das ist aber scheinbar (wieder einmal) völlig egal gewesen, wie du ja selber schon schreibst. Und das finde ich Mist, ganz einfach.
„Aber warum folgt dann nach jeder Tatort-Folge ein Rechtfertigungs-Diskurs? Vielleicht weil wir uns in unserer Harmonie gestört fühlen?“
Ich habe nicht verstanden, was du damit sagen willst.
Ich fühle mich tatsächlich sehr in meiner Harmonie gestört ;o) und kann meinen Frust mit Unmengen von Beispielen rechtfertigen – aber das ist sicherlich nicht, was du damit gemeint hast. Kannst du das für mich Deppen in einen einfacheren Satz packen?
„Muss immer alles genau so sein, wie wir es uns vorstellen?“
Nein, es muss, kann und wird nicht immer alles so sein, wie wir es uns vorstellen. Nur ist in den letzten Folgen nahezu nichts mehr so, wie ICH es mir vorstelle. Und ich habe keine Probleme damit, diesen Unmut kundzutun. Und ich dachte, das ist hier auch durchaus gewünscht? Wenn du möchtest, dass wir uns einfach damit zufrieden geben, müsste es doch hier gar keine Besprechungen von Folgen geben?! (Ja, das war jetzt überspitzt, sorry) Aber ich habe den Sinn dieser Frage nicht verstanden.
„Oder spielt ein Hauch von Provokation nicht auch eine Rolle?“
Ich bin heute wohl schwer von Begriff, auch hier weiß ich nicht, worauf du hinauswillst?
Meinst du damit, die Drehbuchautoren wollen provozieren? Früher mag das bei Cantz und Hinter so gewesen sein, als sie noch so genüsslich mit ihren Geschichten gespielt haben, die „bessere Schicht“ zerlegt und bloßgestellt haben, alles voller hintergründiger Symbolik.
Aber all das finde ich in den letzten ihrer Tatorte nicht mehr wieder. Jetzt finde ich nur noch die Jagd auf jeden noch so billigen, kurzen Lacher, egal wie gequält er ist und egal, welches Opfer dafür gebracht wird.
Aber (und das tätowiere ich mir irgendwann irgendwo hin): das ist wie immer natürlich nur meine Meinung. *seufz*
28. März 2013 um 01:05
Ich stimme dir zu, sicher haben wir ein Bild von den Charakteren. Aber woher kommt denn das? Doch von den Folgen, die C und H anfangs mit aufgebaut haben. Und: Kein Mensch käme auf die Idee, bei einer losen Serie (als solche sind die Tat-Orte, also die Folgen eines Ermittlers in einer Stadt, nämlich durchaus zu betrachten) ständig bei Null anzufangen. Wie C und H darauf kommen, erschließt sich mir nicht, es sei denn, es geht ihnen wirklich darum, immer denselben Witz zu erzählen. Immer und immer wieder. Ohne Weiterentwicklung.
Und genau das ist es, was ich eben befürchte. Sie zielen scheinbar nur noch auf die breite Masse des einfach zu amüsierenden Publikums ab. Und da ist es dann egal, ob ein Boerne mal ein Gentleman war, jetzt sagt er „DIE DA“ zu Nadeshda, inklusive abfälliger Geste. Irgendwann sind wir dann auf Quatsch Comedy Club Niveau angelangt.
Wenn ich als Vergleich wirklich provokante Folgen herannehme – „Wolfsstunde“ und „Satisfaktion“: Auch hier war mir, v.a. in Wolfsstunde, Boerne alles andere als sympathisch, und ich möchte ihn auch nicht ständig so schnodderig über sexuell missbrauchte Todesopfer reden hören. ABER: Meines Erachtens ging es hier nicht um den Zuspruch der breiten Masse, schon gar nicht um billige Lacher. Gegen Ende der Folge kam Boerne drauf, dass er sich geirrt und Thiel die ganze Zeit über Recht gehabt hatte. Er hatte ein schlechtes Gewissen, konnte sich aber nicht überwinden, dies zu zeigen. Kein schöner Boerne, aber ein interessanter, provokativer. Der in „Summ“ war nicht tiefgründig, sondern bloß tief.
Und um hier noch mal etwas Interessanteres als immer nur meine Meinung zu posten: Ich hab mir aus mir selbst unerfindlichen Gründen tatsächlich die Mühe gemacht, alle „Summ“-Kommentare auf JJLs FB-Seite durchzulesen. Die Mehrheit war blind begeistert, aber es waren doch auch erstaunlich viele Negativreaktionen. Ich würde mal grob schätzen, 20% der Seher waren enttäuscht. Und die Art und Weise, WIE sie das ausdrückten, zeigte, das es ziemlich genau die Punkte waren, die wir hier im Großen und Ganzen auflisten: Dass das ganze zu sehr in billige Pointendrescherei ausartet und die FEINE Ironie fast völlig verschwunden ist.
9. April 2013 um 01:11
Nur als kleine Anekdote: den Machern geht es um die Quote
9. April 2013 um 15:53
Natürlich, aber ich bin dennoch fest davon überzeugt, dass es in einigen Köpfen auch den Willen zur Qualität gibt. Und dazu zähle ich auch die Darsteller. Es gibt einige Hinweise dafür, dass zB Jan nicht nur die diesbezüglichen Kommentare auf FB genau verfolgt und ggf. dann sogar Zeilen im Drehbuch abändert (wenn sich zB ein Fehler darin befindet), sondern er liest sogar Fanfiction, wie er gerade eben wieder bestätigt hat. Und daher werde ich den Teufel tun, mich stillschweigend mit dem göttlichen Willen der Drehbuchschreiber abzufinden. *singt* „Hört ihr wie das Volk erklingt? Von unserer Wut erzählt der Wind. Das ist die Sinfonie von Menschen, die nicht länger Sklaven sind…“ ;-)
9. April 2013 um 17:52
„…sondern er liest sogar Fanfiction, wie er gerade eben wieder bestätigt hat.“
-> Du hattest die Vermutung ja schon einmal geäußert und jetzt hat er es selber geschrieben. Da hattest du absolut den richtigen Riecher, ich habe heute morgen gestaut, als die Email reinkam.
Und ich sehe das wie du, ich bin in keiner Weise bereit, still zu sein. =) Ist ja nicht Kritik gegen ihn sondern gegen die Drehbuchautoren, ich denke das versteht er auch so. Aber vielleicht nutzt er den Einfluss den er hat, um ein wenig in die richtige Richtung zu steuern beim Tatortdreh… wenn das denn nötig ist, man weiß es ja nicht. Aber man fürchtet es. xD
10. April 2013 um 17:35
Natürlich gibt es den Willen zur Qualität, und zwar bei nicht wenigen- ich sehe den schleichenden „Tatort-Zerfall“ ein wenig über Münster hinaus….der Tatort waren (und sind zum Glück noch oft) echt spannende und unterhaltsame 90- Minuten- Urlaube jeden Sonntag. Das kannten und kennen auch gerade anspruchvolle Zuschauer so und vor allem viele Nicht-viel-TV-Gucker. Und dass Jan sich als Darsteller auch nicht alles unterjubeln lässt, glaube ich gern :). Also kämpfe tapfer weiter…
:)
„Wir sind wie der Sturm,
wie die Schreie im Wind,
wie das Herz eines Narren,
der zu Tanzen beginnt beginnt…“
(mein Liedbeitrag, inspiriert von deinem)
28. März 2013 um 10:41
Absolut meine Meinung. *seufz*
Was ‚Wolfsstunde‘ angeht, die Folge mag ich nicht, aus den Gründen, die du nennst: Boerne arbeitet GEGEN Thiel, und das ist auch so ein Ding, das geht für mich einfach nicht. Und wie er sich dem Opfer gegenüber verhält, es ist abartig. Ich habe die Folge neulich noch mal gegen meinen Willen (teilweise) geschaut und mich wieder geschüttelt. Aber du hast völlig Recht, auf schwachsinnige Gags wurde größtenteils verzichtet.
‚Herrenabend‘ ist auch so ein Negativbeispiel, in dem nur Schrottgags untergebracht wurden. Der Mist mit diesem Herumgeschleppe des Koffers, hallo? Welcher Mensch mit einem IQ über einem Stück Toast würde das machen? Und Boernes IQ hatte ich bis dahin doch ein Stück höher eingeschätzt.
Ich kann es nicht ab, wenn sie sich gegenseitig so blöd kommen und sich nicht gescheit zusammenraufen. Hier kann ich vor allem allerdings Thiel nicht leiden, er ist nur bescheuert gezeigt worden, voll fies und schadenfroh. Diese peinliche Schwärmerei für Leonie setzt dem noch eins oben drauf. (Da lobe ich mir ‚Der doppelte Lott‘, die Folge war zwar nur unterer Durchschnitt, aber die sich zart entwickelnde Beziehung zwischen ihm und Larissa(?) fand ich wesentlich glaubwürdiger und liebevoller.)
Den Boerne aus ‚Tempelräuber‘ (und auch die Verwandlung, die er in der kurzen Zeit durchmacht) kann ich dagegen gut leiden. Ja, er ist ein unmögliches A*** gegenüber einigen Personen, aber für mich sind die Gründe durchaus nachvollziehbar. Plötzlich hilflos wie ein Kleinkind, fremde Menschen in der Wohnung… mit so etwas kann er, der definitiv sozial erstaunlich inkompetente Mann nicht umgehen, und dass sich sein Frust dann in einer peinlichen Explosion Bahn bricht, passt für mich sehr gut.
Es ging natürlich zu schnell, dass ihm seine „Ersatzfamilie“ (mangels besseren Ausdrucks) innerhalb zweier auf 90 Minuten komprimierter Tage derart ans Herz wachsen musste, aber was will man machen – ein Tatort spielt sich nun einmal in der Regel nicht über zwei Folgen ab.
Die düsteren Seiten, die da überspitzt gezeigt wurden, fand ich sehr IC zu dem „Ursprungs-Boerne“, den ich gerne mag.
Aber anscheinend sind wir mit einem solchen (verklärten? anspruchsvollen? unrealistischen?) Blick auf und Anspruch an die Hauptpersonen eine aussterbende Art und extremst in der Unterzahl.
28. März 2013 um 11:02
Mein Kommentar war zuallererst ein Lob an Baggi und Nina, dafür dass hier ernsthaft diskutiert wird. Ich bin jedes Mal frustriert, wenn ich im Internet nach der Meinungen suche und immer nur auf Kommentare wie „super!“ „genial“ „ihr seid die besten“ und auch „furchtbar“ „schrecklich“ und „enttäuschend“ stoße, ohne dass jeweils eine Begründung folgt wieso. An sich kann man leider 80% aller Reaktionen getrost ignorieren.
Es war auch weder eine Kritik an irgendjemandem, noch eine Feststellung, sondern eher eine offene Frage, die ich in die Runde werfen wollte, weil ich selbst darauf keine Antwort habe. Ich habe meine Fühler ausgestreckt und festgestellt, dass es eigentlich zwei Sorten von Meinungen gibt. Diejenigen, die zwar sagen „Ja, mir gefällt der Münster-Tatort an sich sehr gut“, sich aber ansonsten nicht weiter damit beschäftigen, fanden „Summ, Summ, Summ“ eigentlich ganz gut. Aber die, die intensiv in diesem Fandom verwurzelt sind, sich also auch mit eben solchen Fragen wie einer Charakterentwicklung beschäftigen, waren sehr enttäuscht, was ich persönlich auch durchaus nachvollziehen kann.
Meine Frage ist, auf wen die Autoren und Produzenten mehr setzen, denn offenbar lässt sich beides nicht gleichermaßen befriedigen. Manchmal frage ich mich eben, ob sie tatsächlich versuchen wollen die Zuschauer dahingehend zu verwirren/provozieren/ vor den Kopf zu stoßen (?) indem sie die Charaktere nicht so in der Spur halten, wie es die meisten erwarten, sondern ausscheren, um dann zu sehen, wie wir darauf reagieren. Das kann natürlich auch nur ein persönlicher Eindruck sein. Wenn etwas dran ist, finde ich diesen Weg aber sehr riskant.
Was das mit der Rechtfertigung bedeuten sollte: Vielleicht kommt es mir auch nur so vor, aber ich habe das Gefühl, dass sich jeden Montag nach dem TO MS so im allgemeinen bei manchen eine Stimmung breitmacht, eine Daseinsberechtigung für eben jenen zu suchen, aus Angst jemand könnte sagen „dann kann man diesen Tatort ja auch aus dem Programm nehmen“.
Das finde ich ebenfalls nicht richtig, weil der Tatort durchaus das Potential hat, noch lange weiterzumachen, sofern sich die Macher mal an die Nase fassen und einige Fehler ausmerzen, die sich leicht vermeiden ließen. Dinge etwa, wie nicht die Augen vor dem zu verschließen, was andere Autoren geschrieben haben; sich miteinander im Klaren darüber werden, wohin sich die Charaktere bewegen sollen und zu berücksichtigen, was bereits hinter ihnen liegt. Boerne und Thiel können sich gegenseitig ärgern und trotzdem gute Freunde sein, nur scheinen die Autoren das oft anders zu sehen.
Um Himmels Willen sollte der Kommentar von mir keine Kritik an euch sein. Ich bin froh, dass es hier einen Platz gibt, an dem sich Leute trauen, ihre ehrliche Meinung AUSFÜHRLICH aufzuführen. ;-)
28. März 2013 um 12:43
Ich hab’s nicht als Kritik verstanden, keine Sorge.
Und du sprichst da etwas sehr Wichtiges an, was ich persönlich auch so empfinde. Gut, ich gestehe, der Tatort MS steht mir irgendwie „nahe“, weil ich die Charaktere (so wie ich sie verstanden habe) mag. Aber trotz dieser Sympathie muss ich sagen, dass ich bei keinem anderen Tatort vor jeder Neuausstrahlung so viel „Angst“ habe, wie bei MS. Weil man meiner Ansicht nach nur hier wirklich befürchten muss, eine 180°-Wende der Figuren mitzuerleben.
Ich mag nämlich auch die Berliner oder die Leipziger (zumindest einen der Ermittler), habe aber bei keinem von denen so ein mulmiges Gefühl, wenn eine neue Folge ausgestrahlt wird. Und diese Befürchtung ist begründet, denn wie wir ja gesehen haben, muss man ständig damit rechnen, dass entweder völlig neue Seiten der Figuren gezeigt oder aber im Gegenteil bisherige Entwicklungen komplett ignoriert werden.
Warum ist das nur bei Münster so? Warum muss man niemals damit rechnen, dass Freddy Schenk auf einmal Kinderhasser wird? Oder Lena Odenthal Katzen abknallt? Oder Till Ritter eine feste Beziehung eingeht, die auch hält? (ok, letzterer Satz war ein Scherz ;-)) Aber es ist doch so: Tatort MS scheint der einzige wirkliche Sandkasten für Drehbuchautoren zu sein, wo sie immer wieder von Null anfangen können. Und das nervt mittlerweile nicht nur jene, die MS von Grund auf ablehnen.
28. März 2013 um 13:48
Ich hab das auch nicht negativ aufgefasst, nur nicht so als die offene, in den Raum gestellte Frage verstanden. Inzwischen sehe ich klarer, worauf du hinauswolltest.
Also:
„Meine Frage ist, auf wen die Autoren und Produzenten mehr setzen, denn offenbar lässt sich beides nicht gleichermaßen befriedigen. “
Die Frage ist leider leicht zu beantworten: sie zielen auf das schnelle, leicht zufriedenzustellende Publikum ab, die wenigen, die sich einen Kopf darum machen, sind nebensächlich.
Das ist zumindest meine Meinung.
Was die Provokation angeht, um zu sehen, wie die Leute reagieren – hm, mag sein. Es ist sicher nicht ungefährlich,da stimme ich dir voll zu.
Wolbeck, bei dem die T/B – Beziehung einigermassen normal gehalten, aber das völlig neu, schnell hektisch geflimt und country-mäßg aufgemacht wurde, würde doch auf jeden Fall in diese Kategorie gehörne, oder? Und es hat einen Aufschrei dagegen gegeben.
Der letzte Tatort war wieder klassisch, was die Art der Umsetzung angeht; da war die Provokation dann für mich ganz klar die Art, wie sie die Protagonisten dargestellt haben. Aber das hat mir definitiv mehr missfallen.
Wenn sie mit dem nächsten wieder provozieren wollen, habe ich jetzt schon Angst, was wohl auf uns zukommt.
„Was das mit der Rechtfertigung bedeuten sollte: Vielleicht kommt es mir auch nur so vor, aber ich habe das Gefühl, dass sich jeden Montag nach dem TO MS so im allgemeinen bei manchen eine Stimmung breitmacht, eine Daseinsberechtigung für eben jenen zu suchen, aus Angst jemand könnte sagen „dann kann man diesen Tatort ja auch aus dem Programm nehmen“.“
Ganz ehrlich (hatte ich das schon mal irgendwo geschrieben?): wenn nur noch solche Folgen kommen wie Herrenabend, Hinkebein oder Summ summ summ, kann ich damit leben, wenn sie die Serie einstellen. Denn dieses Kaputtmachen finde ich schrecklich. Dann lieber ein Ende mit Schrecken!
Aber da ja immer noch mal wieder andere Autoren am Werk sind, will ich meine Hoffnung mal noch nicht vollständig fahren lassen und mir wünschen, dass es wieder einen Ausbrecher im positiven Sinne gibt. Wobei ich mir da nicht viel Hoffnung mache, dabei wäre es sicherlich möglich, noch einmal wieder einen Superschuss hinzubekommen!
31. März 2013 um 15:50
Ich oute mich jetzt auch mal (obwohl Saarlaender) als Fan des TO MS. Ich habe schon auf Facebook geschrieben, dass mir Summ, Summ, Summm gefallen hat, weil die Schauspieler ein recht flaches Drehbuch wieder wett gemacht haben. Und dabei ist es oft JJL’s Gestik und Mimik, die mir hier auffaellt.
Was mir aber immer wieder auffaellt ist die Tatsache des „Reset“-Knopfes. Allein die Aussage von Autoren, sie wollen keine Entwicklung und Tiefe der Charaktere ist schon Dummheit. So wie sich das Publikum weiterentwickelt. so entwickeln sich auch die Akteure weiter. Und wenn sich dann eine Rolle oder auch Rollen parallel dazu nicht weiterentwickeln kann/koennen oder darf/duerfen (!) dann ist da etwas in Schieflage. Wenn beide sich angiften, eventuell noch mit der Staatsanwaeltin, dann ist das nciht mehr zum lachen sondern nur noch unterdurchschnittliches Prolo-TV, obwohl alle drei TV-Rollen in Natura ein Studium voraussetzen. Von daher sollten auch die Autoren mal etwas weiter denken, denn, oben ist es schon angeklungenl, wenn der Abwaertstrend so weitergeht, dann ist bald Schluss mit hohen Quoten.
Warum nicht wieder ein Niveau wie 3 mal schwarzer Kater? Boerne mit Gefuehlen und Hilflosigkeit mit diesen umzugehen und das trotz seiner Genialitaet… Und warum nicht wieder mehr in Muenster drehen? Mir gefaellt es, wenn die Stadt mehr zu sehen ist, sie hat Flair, schoene Gebauede… einfach das, was eine Stadt lebenswert macht und warum das nicht auch zeigen?
Warum es anders gemacht wird? Keine Ahnung, vielleicht sind die Macher zu sehr quotenverwoehnt um die Fehler zu sehen oder auch sehen zu wollen. Mir kommt der TO MS manches mal vor wie ein grosser Baukasten: bei Bedarf schuettet man ihn aus und schaut dann, wie man die Teile wieder zusammen bekommt. Und das kann auf Dauer nicht gutgehen. Vor allem wenn ein Team 10 Jahre gemeinsam auf der Mattscheibe erscheint muss eine Stetigkeit sein und das ist hier, zumindest beim Schreiber-Duo Cantz/Hinter nicht der Fall.
Und warum die Dialoge mit den feinen Pointen nicht mehr sind wissen die Goetter… die sind mir naemlich 10 Mal lieber als das Rumgeschrei….
31. März 2013 um 17:58
Ich sehe das genauso wie du, keine Frage. Nur leider sind wir, die diese Rollen hinterfragen, schwer in der Unterzahl.
Ich habe mich die Tage auf Facebook angemeldet, und mich auf der Seite von JJL durch allerhand Kommentare gewühlt. Nur die wenigsten der unzähligen User dort waren skeptisch wie wir.
Zu einer recht langen und durchaus kritischen Auseinandersetzung über den Charakter Boerne hat JJL allerdings tatsächlich Stellung genommen. Hoffentlich nimmt er sich ein wenig von dem zu Herzen, was dort geschrieben wurde, die zwei, die sich da die Bälle zugespielt haben, waren nämlich auch nicht wirklich angetan von der Entwicklung der Figur in einigen der letzten Folgen.
Aber leider zählt ja im Fernsehen immer die Quote und deshalb bin und bleibe ich sehr skeptisch, was den nächsten Tatort angeht.
Naja, 2014 laufen die Verträge aus, oder? Mal sehen, was bis dahin ist. Gut möglich, dass sie dann hinschmeißen; besonders bei Axel Prahl würde es mich nicht wundern, er hat ja schon öfter in die Richtung angedeutet.
31. März 2013 um 17:21
Vielen Dank für diesen Kommentar, der m.E. den Nagel auf den Kopf trifft. Bei der sich abzeichnenden Entwicklung des TO Münster wäre es mir fast lieber, er würde abgesetzt. Dreimal schwarzer Kater ist in der Tat eins der besten Beispiele für die Qualität, die die Reihe einmal hatte.
Wie fandest du denn das Wunder von Wolbeck?
31. März 2013 um 21:08
Beim „Wunder von Wolbeck“ bin ich etwas zwiegespalten. Zum einen fand ich das Gesamtbild etwas arg durcheinander und verwirrend, wer mit wem, die mit dem, der Hof mit dem und der Hof mit ihr… im Endeffekt zu verwirrend als das der typische Einmalzuschauer noch mitkommt. AUch ich als Fan musste mir den ein zweites Mal anschauen um dieses Verwirrspiel zu verstehen. Dazu beigetragen haben sicherlich die extrem schnellen Kamera- und Perspektivwechsel und dazu die etwas eintoenige Landschaft, die kein Merkmal bot, an dem man etwas festmachen konnte. Zwischenzeitlich sehr gut gefilmt wird dieser Eindruck aber durch die schnellen Wechsel und dann noch durch die Nahaufnahmen beeintraechtigt.
Was mir auch nicht gefallen hat war die Tatsache, dass die Landbevoelkerung als etwas einfaeltig, um nicht zu sagen als dumm dargestellt wurde. Wer solche Hoefe fuehrt ist weder dumm noch einfaeltig. Hier hielte ich es fuer besser, wuerde man auf solche Klischees verzichten. Und dann Boerne in kariert mit Cowboyhut: das geht gar nicht. Die karierte Jacke haette man sich samt Stiefeln und Blaehung des Bullen sparen koennen. Es machte auf mich den Eindruck als wenn die Figur Boerne in dieser Szene gleich mit den Bauern fuer dumm verkauft wurde. Genauso wie die Diskussion ueber die 120 Euro Spielschulden unnoetig von der eh schon verwirrenden Handlung ablenkt.
Ansonsten fand ich das Spiel von Boerne und Thiel sehr gut, es gab ein zielgerichtetes Miteinander mit einem versoehnlichen Ende. Was mir auch gefiel war das Ende, so dass auch mal klar wurde, was denn so seltsam mit dem Nachbarhof war. Schauspielerisch fand ich das „Wunder von Wolbeck“ gut (diese Rolle von Frau Lembeck ist sicher sehr schwer zu spielen), aber das Drehbuch hatte nicht die Klasse, die man fuer solche Schauspieler erwarten koennte. Unterm Strich ein schwaecherer TO MS, der leider aufgrund des Drehbuches zu mehr als 50% aus meiner Sicht „Daumen runter“ verdient.
7. April 2013 um 21:47
Also ich fand den Tatort mal wieder super klasse und witzig. Ich musste so lachen. Thiel und Boerne haben jemanden kommen lassen, der die Spinnen einfangen sollte und Boerne schleppt die Tiere mit ins Hotel und den Satz von Boerne wo er sagte wie gefährlich er hier gelebt habe und wo er sagte wie weit die Spinnen springen können und dann den Antwortsatz von Thiel und den Sprung von den beiden über das Bett. Das nun gerade dieser Roland umgebracht werden musste, fand ich nicht so toll, schöner währe es gewesen, wenn er und das Mädchen aus den Wohnwagen noch glücklich geworden währen. Das Mädchen tat mir richtig leid.
Aber im großen und ganzen war es ein sehr schöner, lustiger und trauriger Tatort.
7. April 2013 um 21:57
Kann mich vielleicht noch mal jemand aufklären:
Also, die Spinnen sind die ganze Zeit im Koffer im Hotel.
Woher weiß der durchgeknallte Arachnologe, dass es a) eine als ausgestorben geltende Spezies ist und b) dass es auch noch Männlein und Weiblein sind?
Ahnt er es anhand der Exkremente und der Netze, die er in der Bananenkiste gefunden hat? *snicker*
(Und steht nicht eben diese Kiste in der Kühlung im Institut unter dem Selbstmörder? Oder soll das die geschenkte Kiste sein, die Boerne dem angenervten Thiel in die Hand gedrückt hat?)
Und kann es sein, dass ich wieder viel zu rational an die Sache herangehe?
Nein, ich kann mir nicht helfen, das war nix.
8. April 2013 um 12:31
Das ist einer der Fehler – neben der Unmöglichkeit, dass zwei vis-à-vis liegende Wohnungen über ein Loch in der Wand miteinander verbunden sein können, außer, der Tunnel läuft in einem weiten Bogen unterirdisch in die andere Wohnung rüber – die im Fundus-Forum zurecht moniert wurden. ;-)
9. April 2013 um 17:44
Hehe, das ist mir auch gleich aufgefallen… aber dann habe ich mir das Treppenhaus angesehen und mich drauf geeinigt, dass es vorn im Haus ist und die Wohnungen dahinter zusammenstoßen =) . Ich bin ja bereit, ihnen entgegenzukommen…. weit sogar…
9. April 2013 um 20:57
Nee nee, wenn irgendetwas wirklich gar nicht geht, dann ist es, dass die Spinnen durch eine gemeinsame Wand von einer Wohnung zur anderen krabbeln. Da lässt das Treppenhaus keinen Zweifel. ;)
17. September 2016 um 00:14
Schon seit einer gefühlten Ewigkeit habe ich vor, hier mal zu einigen Tatortfolgen meine Meinung zu hinterlassen. Ich habe nun ein paar Tage überlegt, mit welcher Folge ich anfangen soll. :D Und mich jetzt also für Summ, Summ, Summ entschieden.
Die Folge rangiert bei mir recht weit unten.
Den Fall finde ich eigentlich okay, wenn auch nicht überragend.
Aber mir ist es halt vor allem sehr sehr wichtig, wie die Figuren miteinander umgehen. Tja, und was soll ich sagen? Ich finde Boerne in dieser Folge absolut zum Abgewöhnen. Gucke gerade nebenbei ein wenig in die Folge rein, und allein die Szene, in der er ernsthaft Frau Haller seine ganzen Tüten schleppen lässt, regt mich auf. Und überhaupt merke ich gerade, dass ich Boerne in der Folge noch ätzender und umsympathischer finde, als ich es in Erinnerung habe. :D
Frau Klemm und ihr Geschwärme für Roman König finde ich ganz witzig.
Lieblingsszene: Die Szene, in der Boerne und Frau Haller die Biene in Roman Königs Zimmer finden, finde ich ganz gut und witzig.
Lieblingsspruch: „Hatten der Karl und der Friedrich eine lauschige Nacht zusammen?“
Ja, darüber kann ich schmunzeln. :D
Zu der Folge lese/höre ich meistens nur positives, von vielen ist es eine der Lieblingsfolgen. Geschmäcker sind verschieden, logisch. Aber irgendwie finde ich es schade, dass es soo gut ankommt, wenn z.B. Boerne unausstehlich ist. ich las mal einen Kommentar von einer Dame, die genau das an dieser Folge so lustig fand: Den unausstehlichen Boerne.
17. September 2016 um 18:25
Du hast an der regen Diskussion weiter oben ja sicher gesehen, wie viele von uns diesen Tatort empfunden haben: als große Katastrophe, genau wie du. Da muss ich jetzt auch nicht weiter drauf eingehen, ich bin vor Jahren ja schon die Decke hochgegangen.
Trösten kann ich mich allerdings sehr damit, dass wir nach diesem unglaublichen Absturz zum Glück mit mehreren fantastischen Folgen von anderen Autoren belohnt wurden, die mich haben um den Tisch tanzen lassen. Und das ist doch was, dass der massive Abwärtstrend damals wirklich sauber gestoppt und ganz klar in eine bessere Richtung gelenkt wurde.
Und sogar Cantz und Hinter haben sich ja in ihren nächsten beiden Drehbüchern jeweils sukzessive wieder gesteigert. Ich wollte es kaum glauben… (bin mal gespannt, ob sie nun wieder dran sind. Die beiden steuern ja in den letzten Jahren gefühlt jede zweite Folge bei.)
22. September 2016 um 21:55
Die Diskussion habe ich gelesen, und dass hier einige die Folge sehr ähnlich wie ich sehen, freut mich – hätte ich vielleicht bei meinem oberen Beitrag dazu schreiben sollen. :) Woanders, z.B. auf Fb ist es meist sehr positiv, was ich zu der Folge lese.
Mich trösten meine Lieblingsfolgen auch immer, wenn ich mich über andere Folgen aufrege.
Ich bin gespannt, wer für die nächste Folge verantwortlich ist.
22. September 2016 um 21:58
„Ich bin gespannt, wer für die nächste Folge verantwortlich ist.“ -> Sobald wir was wissen, werden wir es kundtun. ;)
24. November 2016 um 19:01
Gehobener Durchschnitt. Wobei ich – ganz ehrlich – Boerne hier schon etwas überzogen halte. Witzig ist gut und schön, aber wenn man ihn nur zur Nervensäge macht, dann passt es auch nicht. Ansonsten war ich von Roland Kaiser überrascht. Gar nicht schlecht gespielt.
5. Januar 2017 um 10:23
Eine Frage hierzu. Das Mordopfer Claudia Scheffer und der Hotelmanager Stefan Urkel sind da die Bezüge zu Claudia Schiffer und Steve Urkel zufällig oder bewusst gewählt. Wisst Ihr darüber etwas?