Jan Josef Liefers

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Konzertbericht Jan Josef Liefers & Oblivion – Kulturzelt Kassel

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IMG081200000Schönes Wetter, nicht zu heiß, aber dennoch lacht am Nachmittag die Sonne. Der 9. August 2013 ist ein perfekter Tag, um nach Kassel zum Konzert von Jan Josef Liefers & Oblivion im Kulturzelt zu fahren. Leicht verspätet (schließlich müssen wir uns zu dritt zusammenfinden), aber voller Vorfreude geht’s los: Eine lustige Mädels-Fahrgemeinschaft auf dem Weg nach Northeim, um Fahrgast Nummer vier einzusammeln. Trotz kilometerlanger Baustelle auf der A7 kommen wir gut voran und erreichen Kassel am frühen Abend. Zu spät für den Soundcheck, aber zum Konzert noch pünktlich genug, erwischen wir die letzte freie Lücke auf dem angesteuerten Parkplatz. Glück gehabt! Nach einem gefühlten 10-Kilometer-Marsch durch die Karlsaue, vorbei an nicht enden wollenden Grünflächen und der Orangerie, verrät uns die zunehmende Betriebsamkeit, dass wir unserem Ziel näher kommen.

Vor dem Kulturzelt steht eine schier unüberschaubar lange Menschenschlange. Der Einlass hat gerade begonnen und ich hab so das Gefühl, dass es wohl diesmal mit einem Platz direkt vor der Bühne nichts werden wird. Dann geht es auf einmal ganz schnell, es scheint, als würden die Menschen vom Zelt verschluckt. Zu meiner Überraschung verläuft sich die Menge rasch und es stellt sich heraus, dass diejenigen, die es beim Einlass am Eiligsten hatten, es auf die wenigen Sitzreihen im hinteren Teil des Kulturzeltes abgesehen hatten. Irgendwie schaffe ich es, mich ganz zur Bühne vorzuarbeiten. Es ist heiß und stickig im Zelt. Die Scheinwerfer in direkter Bühnennähe tun ihr Übriges. Das ist jedoch kein Grund, uns das Konzert zu vermiesen. :-)

Im Zelt geht es derweil friedlich zu. Alle warten geduldig auf das Erscheinen von Jan und seinen Bandkollegen. Inzwischen ist es 19.45 Uhr. Eigentlich sollte es schon vor einer Viertelstunde losgehen. Schließlich werden die Ersten ungeduldig und locken durch lautes Klatschen, Trampeln und Pfeifen die Band auf die Bühne, die erst einmal ohne ihren Frontmann mit einem sehr futuristisch klingenden Instrumentalstück beginnt. Als Jan dann endlich die Bühne betritt, bricht tosender Beifall aus. Er beginnt mit zwei Stücken aus dem neuen Programm mit dem interessanten Namen „Radio Doria – Freie Stimme der Schlaflosigkeit“, mit dem Jan Josef Liefers & Oblivion ab 2014 auf Tour gehen werden. Das verspricht spannend zu werden, denn bereits beim Thüringentag 2013 in Sondershausen, bei dem die Band am 7. Juni ein Konzert auf dem Marktplatz gab, konnten wir (das Autorenteam war fast vollständig angereist) einige der neuen Titel hören.

Kaum sind die beiden ersten Titel des Abends verklungen, der erste Applaus abgeebbt, versucht Jan sein Publikum zu begrüßen. Er wird jedoch von einer männlichen Stimme aus dem Publikum unterbrochen, die laut „Happy Birthday!“ Richtung Bühne ruft. Jan feierte einen Tag vor dem Konzert seinen 49. Geburtstag. Spontan beginnen alle 1000 Zuschauer „Happy Birthday to you…“ zu singen. Völlig gerührt bringt Jan erst einmal kein Wort heraus. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Gänsehautfeeling – nicht nur bei ihm!

Es folgt eine Mischung bereits bekannter Titel aus dem Programm „Soundtrack meiner Kindheit“ gepaart mit Titeln des neuen Programms, die mit frischen und dennoch alltagsbezogenen Texten daher kommen, nachdenklich stimmen, aufrütteln oder einfach mitreißen, vor allem aber ganz schön überraschen. Meine Favoriten sind nach den ersten Eindrücken „Blutmond“, „Nachrichten“ und „Pralles Leben“. Hörproben gibts hier und auch die HNA hat einen lesenswerten Artikel veröffentlicht. Erfahrungsgemäß ändert sich das, wenn ich das neue Album verinnerlicht habe und alle anderen Titel kenne. Natürlich fehlt auch nicht die Suche nach einer jungen Dame im Publikum, die Jan bei „Ich liebe dich“ tröstend die Hand hält. An dieser Stelle Dank an Heike, die das bravourös gemacht hat.

Besonders überrascht mich das Gedicht „Drei Teile Gold“ von Antek Krönung, welches Jan zu Pianoklängen von Gunter Papperitz vorträgt. Das ist auch neu. Aber echt gut! Als Jan dann allerdings gegen Ende seines Vortrages in Gelächter über sich selbst ausbricht und nicht mehr weiterreden kann, weil er merkt, dass er sich, wie er dann selbst feststellt, „wie ein Prediger anhört“, wirkt das ansteckend auf alle Anwesenden.

Hinter mir im Publikum stehen ein paar Damen der Altersgruppe +/- 50, aus deren Gesprächen ich heraushören kann, dass sie völlig „unvorbelastet“ in das Konzert kommen, weil sie den „Professor Boerne“ aus dem Fernsehen kennen und ihn nun mal singen hören wollen. Ihre Reaktionen sind durchweg positiv, was mich nicht verwundert, denn auch bei mir gab es ein erstes Mal. Daraus wurde ganz schnell ein Immer-Wieder. Fazit: Diese sechs Musiker da oben auf der Bühne haben Suchtpotenzial!

Ein Halleluja“ reißt dann schließlich auch noch die Letzten von den wenigen Sitzplätzen hoch – das Zelt kocht! Und das liegt keinesfalls nur an den dort herrschenden Temperaturen! Jan ist völlig durchgeschwitzt, strahlt zufrieden sein Publikum an, mischt sich in die Zuschauermenge, schüttelt Hände. Als Zugabe gibt es „Kleine Kreise“ und „Wo bist du?“. Ein großartiger Abend geht viel zu schnell vorüber. Einen Wermutstropfen gibt’s trotzdem: Die inzwischen von den Fans liebgewonnene und gewöhnlich (bis auf wenige Ausnahmen) stattfindende Autogrammstunde muss entfallen, da Jan seiner Familie verspochen hat, pünktlich in Berlin zu sein. Es sei ihm gegönnt. Denn schließlich wird seine kleine Tochter nur einmal eingeschult. Und das geht nicht ohne Papa! :-)

Wieder draußen führen uns Hunger und Durst erst einmal in den Biergarten. So ein schöner lauer Abend! Und als wir fünf Mädels endlich einen Sitzplatz finden, steht dem gemütlichen Ausklang des Abends mit Flammkuchen und Bratwurst nichts mehr im Weg. Wir sind uns einig: Das machen wir bald mal wieder! Ganz sicher.

Autor: Manu

Man muss auf anständige Weise verstehen, älter zu werden, um die Chance zu wahren, jung zu bleiben. (Theodor Heuss)

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