Als ich damals bei den Dreharbeiten in Münster zum Tatort Die chinesische Prinzessin zusah, gab mir Jan die Schuld für das schlechte Wetter: „Immer wenn Du da bist, haben wir schlechtes Wetter.“ Heute war es anders. Etwas bewölkt, aber zwischendurch kam immer wieder die Sonne raus.
Nachdem ich also mit meinem Arbeitstag fertig war, beeilte ich mich, um pünktlich bei den Dreharbeiten zu sein. Als ich am Spiekerhof ankam, wurde bereits eine Szene mit Vaddern Thiel an seinem Taxi gedreht. Ich entschied mich allerdings dafür, die Realschule zu suchen, wo der Treffpunkt für den Pressetermin sein sollte. Auf dem Weg dorthin fielen mir mehrere Krankenwagen und Feuerwehrautos auf, die zum Filmdreh gehörten. Direkt daneben parkte Boernes Wagen: ein dunkler Wiesmann.
Als ich dann an der Realschule ankam, fehlte noch jede Spur von Axel und Jan. Die Kinder der Schule holten sich reihenweise Autogramme von den Komparsen, machten Fotos mit ihnen und vom Set (Catering, Make-Up., etc.).
Um kurz nach 12.00 Uhr kam Jan. Er begrüßte mich kurz und entschuldigte sich aber gleich, da er weiter musste: „Ich bin viel zu spät.“ Dann verschwand er in der Maske. Direkt danach kam dann auch Axel. Auch er verschwand sofort und zog sich um.
Pünktlich um 12.15 Uhr trafen sich die Journalisten auf dem Schulhof, denn der Pressetermin war EIGENTLICH für 12.30 Uhr angesetzt. Eigentlich! Die Kinder der Schule wollen Autogramme und Fotos und belagerten die Schauspieler. Während also Jan und Axel, umringt von Kindern, fleißig herausgerissene Zettel aus Collegeblöcken unterschrieben, hielten die Journalisten dieses Szenario fest. Allerdings wussten die Kinder nicht so wirklich, wer da vor ihnen steht. „Thiele?“ „Thiel?“ „Boerne, wer ist das?“ „Wer ist das da überhaupt?“ Jedoch fanden sie das Aufgebot der Journalisten sehr lustig: „Das sind doch nur deutsche Schauspieler.“ Der Pressetermin verschob sich weiter nach hinten.
Gegen 13.00 Uhr war ein Ende in Sicht. Am Spiekerhof fand endlich der Pressetermin statt. Es wurden Fotos gemacht, Interviews gegeben. Nebenbei wurde auch noch am Bach eine Szene gedreht.
Nach einer halben Stunde durfte das Team dann endlich in die Pause gehen.
