Jan Josef Liefers

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Ein Koala-Bär allein zu Haus (2005)

Inhalt

Thomas Löwe (Jan Josef Liefers) und sein Vater Ernst (Günther Maria Halmer) führen voller Hingabe das bayrische Feinschmeckerrestaurant “Gugelhupf”. Thomas lebt für seine perfekte Küche, zufriedene Gäste und die Aussicht auf einen Gourmet-Stern, der gut betuchte Gäste anlocken würde. Er ist überzeugt, dass die Qualität seiner Speisen nun endlich den Restauranttester begeistern kann. Doch alles kommt anders: Mitten hinein in die Vorbereitungen für den ersehnten Besuch des Testers platzt Thomas‘ zehnjähriger Sohn Nick (Moritz Mack) in Begleitung der recht raubeinigen Truckerin Kate Ryder (Anna Loos), die eine Freundin von Nicks verstorbener Mutter ist, und sich seit deren Tod gemeinsam mit dem in Australien lebenden Großvater Bruce (Reg Evans) um den Jungen gekümmert hat.

Weil sein Großvater schwer erkrankt ist und Kate sich nicht ausreichend um den Jungen kümmern kann, da sie ständig unterwegs ist, gibt es für Nick nur den einen Ausweg: Er muss, dem Wunsche seiner Mutter entsprechend, zu seinem Vater nach Deutschland. Thomas ist geschockt, da er von Nicks Existenz nichts wusste. Natürlich ist er mit der neuen Situation völlig überfordert. Er kennt nur das Leben in der und für seine Küche. Kochen ist seine Leidenschaft.

Zu allem Übel hat Nick auch noch seinen besten Freund, den Koala Koobar, heimlich im Gepäck. Dieser sorgt bei allem Trubel für weitere Probleme, da ja bekannterweise ein Koala nichts anderes als Eukalyptusblätter frisst. Und woher soll man die in Bayern nehmen? Vater und Sohn nähern sich genau durch diesen Umstand an, da Kate auf keinen Fall wissen darf, dass Koobar als blinder Passagier mitgereist ist. Doch auch schließlich findet die anfangs so störrische Kate allmählich Gefallen an Thomas und seiner exzellenten Kost.

von Manu


Manu meint:

Ganz ehrlich? Ich war schon von deutschen Komödien begeisterter. Den Antrieb zum Durchhalten hab ich nur Jan und Anna zu verdanken, die sich natürlich alle erdenkliche Mühe gegeben haben, der flachen Story noch etwas abzutrotzen.

Vieles erscheint unlogisch und plump. Erst muss Kate den Jungen unbedingt nach Deutschland bringen, damit sie in Australien ihrem Truckerdasein frönen kann, dann auf einmal verliebt sie sich in Thomas, und Australien ist plötzlich alles andere als wichtig. Der Opa bleibt (so krank wie er ist) allein in Down Under zurück. Die Krönung ist allerdings der Koala, der teils als lebendiger tierischer Darsteller (die Stellen sind echt knuffig), aber im weiteren Verlauf als grottenschlechte Plüschgestalt daherkommt. Schade, vielleicht hätte man dann doch lieber ein Känguru in die Geschichte einbauen sollen. Zumindest wäre man dann sicher ohne gewöhnungsbedürftige Handpuppe ausgekommen.

Keine Ahnung, inwiefern die Flughafenangestellten Tomaten auf den Augen haben. In Wirklichkeit ist es doch wohl eher unvorstellbar, dass ein lebendes Tier so einfach mit in den Flieger geraten kann. Wahrscheinlich sollte man sich den Film einfach völlig unvoreingenommen ansehen. Für das jüngere Publikum ist er durchaus amüsant. Ja, o. k., an der einen oder anderen Stelle kam ich schon zum Schmunzeln, aber das, was ich mir erhofft hatte, war’s dann doch nicht. Und ich hatte mich doch so sehr auf den Film gefreut.


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Das Wunder von Lengede (2003)

Inhalt:

Es ist das Jahr 1963. Der kleine Ort Lengede in Niedersachsen lebt vom Eisenerzabbau. Nahezu alle Männer im Ort verdienen ihr Geld mit dem Untertagebau, so auch Franz Wolbert (Heino Ferch) und Bruno Reger (Jan Josef Liefers). Für die beiden Freunde scheint alles perfekt zu sein. Jeder von ihnen hat eine glückliche kleine Familie, sie spielen in ihrer Freizeit Fußball und arrangieren sich mit ihrem harten Job. Das gleiche gilt jedoch nicht für die Ehefrauen der beiden. Helga (Nadja Uhl) macht sich ständig Sorgen um Franz, weil sie weiß, wie gefährlich der Eisenerzabbau ist und Renate (Heike Makatsch) träumt davon mit Bruno und ihrer gemeinsamen Tochter nach Kanada auszuwandern, um der Enge Lengedes zu entkommen. Leider hegen die beiden Männer wenig Ambitionen, ihr derzeitiges Leben aufzugeben.

Am Morgen des 24. Oktobers beginnt der Tag wie immer. Die Kumpel machen sich bereit für einen weiteren harten Arbeitstag in den Tiefen der Bergwerksstollen. Was sie nicht ahnen ist, dass Harald Hansen (Sylvester Groth), der Bergwerksingenieur des Unternehmens, ernste Sorgen bezüglich eines Klärteichs geäußert hat, der viel zu stark mit Wasser gefüllt ist.

Der Chef des Unternehmens Heiner Dietz (Günther Maria Halmer) spielt die Gefahr herunter, aber da ist es bereits zu spät. Der Teich bricht und gewaltige Wassermassen beginnen die Stollen zu füllen. Viele von ihnen brechen zusammen und schneiden jeglichen Fluchtweg ab. Für viele der Kumpel kommt die Katastrophe zu überraschend, sie werden von den Fluten in den Tod gerissen.

So leicht geben Franz und Bruno aber nicht auf. Zusammen mit weiteren Kumpeln gelingt es ihnen, sich einen Weg zu einem längst aufgegebenen Bergwerksabschnitt zu bahnen, wo sich eine Luftblase gebildet hat, doch der Preis für diese Flucht ist hoch. Nicht alle schaffen den gefährlichen Weg ans rettende Ziel.

Inzwischen hat sich das Unglück auch an der Oberfläche herumgesprochen. Die Frauen und Kinder der Bergleute strömen an die Tore des Unternehmens, doch sie bleiben im Ungewissen. Als erste Tote aus den Stollen geholt werden, wird die Angst nur umso größer. Helga und Renate sind hin- und hergerissen zwischen Hoffen und Bangen. Sie versuchen sich gegenseitig Mut zu machen, doch je mehr Zeit vergeht, desto schneller schwindet die Hoffnung.

Die Bergleute harren über Tage in dem Abschnitt aus, den man im Volksmund den „Alten Mann“ nennt, doch von Sicherheit kann hier keine Rede sein. Noch gibt es keinen Ausweg. Je mehr Zeit vergeht, desto aussichtsloser wird die Lage. Die Nerven liegen blank, einige drohen wahnsinnig zu werden.
Sie alle klammern sich an die immer kleiner werdende Hoffnung gerettet zu werden.

Doch an der Oberfläche sieht die Welt ganz anders aus. Nach mehreren Tagen beschließt Dietz, die Suche nach weiteren eingeschlossenen Kumpeln einzustellen und den Betrieb im Bergwerk wieder aufzunehmen. Für viele, die immer noch hoffen, ist das Entsetzen groß. Jürgen Grabowski (Armin Rohde), der Bohrtruppleiter, will noch nicht aufgeben. Schon lange hält sich im Ort die Vermutung, dass sich die letzten Überlebenden im Alten Mann aufhalten. Eine Suchbohrung wird also veranlasst.

Neue Hoffnung keimt auf, als man tatsächlich auf Lebenszeichen stößt. Doch noch fehlen die Mittel, um die Verschütteten sicher aus dem Bergwerk zu holen. Der Wettlauf gegen die Zeit geht weiter.

von Jolli


Jolli meint:

Ich habe mir schon gedacht, dass der Film sehr dramatisch sein wird, aber dass er mich doch so fesseln konnte, hätte ich nicht vermutet. Ich habe mich absichtlich vorher nicht über die historischen Hintergründe informiert, damit ich mich vollkommen von den Ereignissen überraschen lassen kann (diesen Fehler hab ich damals beim „Untergang der Pamir“ schon gemacht). Trotzdem war mir relativ schnell klar, dass Bruno Reger diese ganze Sache nicht überleben wird. Die Hinweise waren zu deutlich. Dennoch hat sich bei mir zeitweise so etwas eingestellt, was ich gerne den Titanic-Effekt nenne: man weiß genau, dass es schlecht ausgeht, aber man hofft trotzdem auf ein Happy End.
Spannend fand ich das Ganze trotzdem. Bei der Szene mit den Klopfzeichen bin ich fast wahnsinnig geworden, weil ich schon dachte, die lassen diese Chance wirklich noch verstreichen.
Dietz‘ Handeln hingegen, dem der Betrieb wichtiger scheint als Menschenleben, wirkt fast schon klischeehaft.

Im Film sieht man einige bekannte Gesichter: Thomas Heinze, Benjamin Sadler, Katharina Wackernagel, Gilbert von Sohlern (neben den im Inhalt genannten), um nur einige zu nennen. Auch Axel Prahl ist mit von der Partie (auch wenn seine Figur nicht allzu sehr Aufmerksamkeit erregt). Leider reicht die Zeit nicht, um alle Charaktere zu beleuchten, obwohl sehr viel Potential da wäre. Einige sterben leider viel zu früh.

Es ist sicher kein Film für sanfte Gemüter, wenn man bedenkt, wie brutal es manchmal zugeht. Aber große Übertreibung ist es sicher nicht. Bergbau war und ist noch immer ein knochenharter und gefährlicher Job. Wenn dann am Ende die Überlebenden in dieser furchtbar engen Kapsel nach oben gezogen und von der jubelnden Menge empfangen werden, dann fühlt man sich an die Bilder von 2010 erinnert, als 33 chilenische Bergleute nach Monaten gerettet wurden.
Ein glückliches Ende für den Film? Vielleicht. Aber ein trauriger Nachgeschmack bleibt.


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