2013 ist vorbei; Zeit auf ein abwechslungsreiches Jahr zurückzuschauen.
Jan Josef Liefers hat seine Fans nicht zuletzt durch Facebook und Twitter durch ein arbeitsreiches und sehr erfolgreiches Jahr geführt. Wir haben mit ihm über seine Späße gelacht, bei den vielen gewonnenen Preisverleihungen gefeiert, aber auch erregt über verschiedene Beiträge diskutiert. Fest steht: 2013 war alles, nur nicht langweilig.
Wir haben einen kleinen Rückblick zusammengestellt und lassen das Jahr auf diese Art noch einmal Revue passieren. Viel Spaß damit!
Diese kleine, goldene Kugel sorgt gleich zu Jahresbeginn für Aufruhr. Doch wie sich herausstellte, war alles nur Satire.
Anfang Februar beginnen die Dreharbeiten zu „Die letzte Instanz“, der Fortsetzung zur Bambi-nominierten Romanverfilmung „Das Kindermädchen“ von Elisabeth Herrmann.
Am 20. Februar begeistern Jan Josef Liefers und seine Frau Anna Loos mit dem Historiendrama „Nacht über Berlin – der Reichstagsbrand“ die deutschen Fernsehzuschauer.
Gerade mal zwei Wochen kann Til Schweiger den Tatort-Quotenrekord halten, schon erobert sich das Münster-Team die Spitze zurück. Mit 12,81 Mio. Zuschauern schreibt „Summ, Summ, Summ“ Fernsehgeschichte.
Im April zählen wir 500 Fans auf unserer Facebook-Seite.
Im Anschluss an die hitzige Debatte zum Tatort „Summ, Summ, Summ“ veranstalten wir unseren ersten Fan-Chat. Die Runde ist zwar noch klein, die Diskussion aber sehr rege.
Den Grimme-Preis erhalten nur die besten Produktionen, die vorbildlich mit dem Medium Fernsehen umgehen. In diesem Jahr geht der 49. Grimme-Preis an das Team des Zweiteilers „Der Turm“.
Mitte April tummeln sich bereits 50 000 Fans auf Jans Facebook-Seite.
Am 20. April findet in Wien die jährliche ROMY-Verleihung statt. Jan erhält den Preis in der Kategorie „Beliebtester Schauspieler“. Es wird längst nicht die letzte Auszeichnung sein, die er in diesem Jahr erhält.
Im April eröffnen wir unser neues Forum.
Ende April starten die Dreharbeiten zum neuen Tatort „Die chinesische Prinzessin“. Diesmal soll Boerne selbst unter Mordverdacht stehen. Aber so ernst scheint es bei diesem Nachtdreh nicht zuzugehen.
Auch die kürzeste Drehpause bietet Zeit für ein verrücktes Foto… :o) Auf Jans Sinn für Humor ist wie immer Verlass.
Golfen für einen guten Zweck: Im Mai wird Jan zum Schirmherrn des 1. Münsteraner Tatort-Golf-Cups. Der Erlös geht an die NCL-Stiftung.
Ebenfalls im Mai startet die Sommertour in Neuruppin. Neben altbekannten Songs der „Soundtrack-Tour“ sind auch neue Lieder im Programm. Etwa zur gleichen Zeit erscheint die neue Single ‚Ein Halleluja‘ auf iTunes.
Ende Mai kehrt Jan ans Schillertheater Berlin zurück, wo er mit seinen Kollegen Klaus Schreiber und Stefan Kurt die Satie-Inszenierung „Wissen Sie, wie man Töne reinigt“ unter der Regie von Jürgen Flimm zum Besten gibt.
Am Thüringentag in Sondershausen sorgt nicht nur Jan mit seiner Band für musikalische Unterhaltung, sondern auch Silly. Das Autorenteam nutzt die Gelegenheit zu einem gemeinsamen Treffen.
Mit seiner überraschenden Reise nach Aleppo bringt Jan im Juni einen Stein ins Rollen. An Sinn und Unsinn dieser Reise scheiden sich in den sozialen Netzwerken die Geister. Es ist ein Thema, das noch lange beschäftigen wird.
Mitte Juni beginnen die Dreharbeiten zu „Da muss Mann durch“ unter anderem zusammen mit Wotan Wilke Möhring. Es ist die Fortsetzung zur Buchverfilmung von Hans Rath „Mann tut was Mann kann“.
Nur einen Monat später steht Jan wieder vor der Kamera. Diesmal zur Romanverfilmung „Mara und der Feuerbringer“ von Tommy Krappweis. Der Film soll Oktober 2014 in die Kinos kommen.
So schnell kann’s gehen. Eine harmlose Empfehlung für ein Kosmetikprodukt von Dermalogica löst in den sozialen Netzwerken einen Shitstorm aus. Doch Jans souveräner Umgang mit der Situation nimmt den aufgebrachten Facebook-Usern schnell den Wind aus den Segeln.
Am 9. August – einen Tag nach seinem Geburtstag – begeistern Jan und seine Band das Publikum mit dem neuen Programm „Radio Doria“ im Kulturzelt Kassel. Daniela und Manu waren dabei.
Im diesjährigen Quotenmeter-Fernsehpreis wählte das Publikum Jan für seine Rolle als Albert Goldmann in „Nacht über Berlin“ zum Besten Hauptdarsteller eines Fernsehfilms.
Zum ersten Mal verleiht der Arbeiter-Samariter-Bund in diesem Jahr den Annemarie-Renger-Preis für herausragendes bürgerschaftliches Engagement. Jan darf ihn am 23. August in Empfang nehmen.
Im September beginnen die Dreharbeiten zu „Desaster“ in St. Tropez, unter anderem mit Stefan Kurt, Anna Loos und Justus von Dohnányi. Für seine Gangsterrolle lässt Jan sich sogar eine Glatze schneiden.
Mit neuer Frisur und neuen Liedern holt Jan sein im Juni abgesagtes Konzert in Leipzig nach. Das ließ sich Anne nicht entgehen.
Bei der Verleihung von Deutschlands größtem Medienpreis, der Goldenen Henne, am 25. September hält ChrisTine Urspruch für ihren Tatort-Kollegen eine rührende Laudatio. Er bekommt den Preis in der Kategorie „Bester Schauspieler“ verliehen. Die Ehrenhenne ging an Silly.
Man muss auch mal verlieren können. Beim diesjährigen Fernsehpreis muss sich „Der Turm“ gegen die ZDF-Produktion „Unsere Mütter, unsere Väter“ geschlagen geben.
Am 20. Oktober verfehlt der neue Tatort „Die chinesische Prinzessin“ nur knapp einen neuen Quotenrekord. Die ungewöhnlich ernste Episode findet bei den Fans sehr viel Anklang.
Nur drei Tage später feiern „Die Spätzünder 2“ TV-Premiere.
Ende Oktober dürfen wir 1000 Fans auf unserer Facebookseite begrüßen.
Am 7. November wird in Köln der Medienpreis BOBBY an den Tatort Münster verliehen. Damit würdigt die Bundesvereinigung Lebenshilfe den humorvollen und positiven Umgang mit der Figur der kleinwüchsigen Alberich.
Für den Drehstart des neuen Münster Tatorts „Der Hammer“ war unsere Daniela als Komparsin live dabei.
Im November erhielt Tatort-Erfinder Gunther Witte den Ehrenbambi. Noch nie zuvor waren so viele Tatort-Ermittler auf einer Bühne versammelt.
„Gefällt mir nicht!“, fand Facebook und sperrte Jans Zugang samt dem anstößigen Bild der Tatort-Dreharbeiten, das einigen Veganern offenbar den Appetit verdorben hat. Das Problem ließ sich zum Glück beheben.
„Breaking“ News: es trifft immer die Kleinen.
Ein Traum wird wahr: Annika darf mit Kinderträume e.V. das Tatort-Set besuchen.
Im Dezember startet eine weitere Tour mit dem neuen Programm „Radio Doria – Die Freie Stimme der Schlaflosigkeit“. Für das Konzert in Zwickau verfasste Daniela einen Bericht.
Für eins der (sehr wenigen) Highlights der Sendung zu Til Schweigers 50. Geburtstag sorgen Jan und Rea Garvey mit ihrer Interpretation des Klassikers „Knockin‘ on heavens door“.
Mit einer schönen Schnapszahl steuert auch unsere Facebook-Seite dem Jahresende entgegen.
Beim Jahresrückblicksquiz, moderiert von Frank Plasberg, liefert sich Jan auch dieses Jahr wieder ein turbulentes Duell mit Günther Jauch, Barbara Schöneberger und Wolfgang Kubicki. Mit viel Witz und vollem Einsatz holt sich unser Humpelstilzchen zusammen mit Schönberger den Sieg. In diesem Sinne wünschen wir Prosit Neujahr und ein erfolgreiches 2014!
Diesen Einkauf wird Karl-Friedrich Boerne so schnell nicht wieder vergessen. Nicht, weil er genau auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt eine erdrosselte Unbekannte in einem Container in Augenschein nehmen muss, sondern weil seine besonders günstig erstandene Kiste Bio-Bananen ausgerechnet die Behausung für ein hochgiftiges Bananen-Spinnen-Pärchen ist, das es sich jetzt in Boernes Wohnung gemütlich macht und so den Rechtsmediziner dazu zwingt, in einem Hotelzimmer Zuflucht zu suchen.
Thiel geht es da nicht viel besser, denn dank eines noch nicht reparierten Lochs in der Wand steht den Spinnen der Weg in seine Wohnung offen. Er muss bei seinem Vater unterkommen, der neuerdings Bienen züchtet und seinen alten Kumpel Manni Pleuger (Guntbert Warns) bei sich wohnen lässt.
Während Thiel also noch immer versucht, die Identität der Toten zu klären, freundet sich Boerne mit dem Schlagerkönig Roman König an, der seine Nachbarsuite bewohnt und überraschenderweise seine Leidenschaft für Wagner teilt. Münster steht Kopf, denn Königs Fans warten schon sehnsüchtig auf sein Konzert. Das ruft auch Thiel auf den Plan, denn die Tote besaß eine Ehrenkarte für Königs Konzert, doch dieser beteuert, die Frau nicht zu kennen.
Verdächtig kommt dem Hauptkommissar jedoch die junge Christiane Stagge (Fritzi Haberlandt) vor, bei der es sich offenbar um eine hingebungsvolle Stalkerin handelt, die König durch ganz Deutschland folgt. Sehr zum Leidwesen von Ina Armbaum (Ulrike Krumbiegel), Königs Managerin, die ein wachsames Auge auf ihren Schützling hat.
Erst als Thiel hinter die Identität der Toten kommt – es handelt sich um die Bremer Journalistin Claudia Schäffer– kommt etwas Licht in die Sache. War die Frau einem Skandal im Bezug auf den Schlagerkönig auf der Spur? Und was hat die Hausfrau Susanne Siebert (Petra Kleinert) damit zu tun, deren Adresse noch in Schäffers Navigationsgerät gespeichert war? Dann muss Thiel auch noch feststellen, dass Manni offenbar einst ein Kumpel von König war, mit dem er noch eine alte Rechnung offen hat.
Die Lage spitzt sich zu, als Ina Armbaum bewusstlos im Treppenhaus und König tot in seinem Bett aufgefunden wird. Der Verdacht fällt schnell auf Manni, der zuvor noch selbst von Thiel am Tatort gesehen wurde. Aber kommt er wirklich als Täter in Frage? Oder steckt nicht doch die eifersüchtige Christiane hinter alldem? Erst als Thiel schon fast glaubt, den Fall gelöst zu haben, wendet sich das Blatt schlagartig und bringt nicht nur Boerne in ernsthafte Gefahr.
von Jolli
Gastdarsteller
Ulrike Krumbiegel
Fritzi Haberlandt
Guntbert Warns
Petra Kleinert
Roland Kaiser
Peter Clös
Moritz Heidelbach
Jolli meint:
Es ist Montagmorgen und ich schreibe diese Rezension ganz bewusst, ohne vorher irgendwelche Presserevues gelesen zu haben. Ich frage mich, in welchem Loch die Kritiker nun diesmal herumbohren wollen. Mangelnder Lokalkolorit? Vielleicht, denn eigentlich gab es nur zwei wesentliche Schauplätze in dieser Folge: den Supermarkt und das Hotel Prinzipal. Beides hätte man ohne weiteres auch in jede andere Kleinstadt Deutschlands setzen können. Aber die nötige Verankerung mit Münster war diesmal wohl nicht durch Drehorte, sondern durch eine Person gegeben, nämlich Roman König, alias Roland Kaiser, der zwar nicht wie König ein Kind der Stadt, aber ein bekannter Wahl-Münsteraner ist.
Betrachten wir lieber Streitpunkt Nummer zwei: Krimi oder ein anderes Wort mit „K“, das doch allzu gern in der Presse benutzt wird. Wirft man dem Duo doch immer wieder vor, sich nur mit sich selbst statt mit einem Kriminalfall zu beschäftigen, kann ich davon in dieser Folge doch nicht viel beobachten. Natürlich sind beide mal wieder persönlich in die Angelegenheit involviert: Thiel wohnt unfreiwillig mit einem Verdächtigen unter einem Dach und Boerne freundet sich ausgerechnet mit einem Schlagerstar an, der später mal auf seinem Tisch landen wird. Aber, meine lieben Kritiker, das ist ja das Salz, das die Macher des Münster-Tatorts gerne in die Suppe streuen.
Die Wortgefechte mögen manchmal mehr, manchmal weniger zum Lachen anregen, das ist bekanntlich Geschmackssache. Gerade Thiels Sarkasmus war an vielen Stellen überzogen, Boernes Blindheit vor seiner eigenen Egozentrik hingegen wunderbar treffsicher.
Wesentlich positiver im Vergleich zu „Das Wunder von Wolbeck“ empfand ich dagegen Drehbuch und Inszenierung. Indem die Macher die Hektik der vorangegangen Folge herausnahmen, blieb dem Zuschauer hier wieder mehr Zeit, sich auf den Moment und damit auch auf den Fall und die Charakteren zu konzentrieren.
Was erfahren wir über Boerne? Nun, er ist auf jeden Fall kein Schlagerfan, soviel steht fest (ganz im Gegensatz zu Staatsanwältin Klemm, die ihre Leidenschaft nur bedingt verbergen kann und während des Konzerts mal erheiternd andere Seiten von sich preisgibt *g*). Dafür ist er hin und weg von der Tatsache, dass er jemanden gefunden hat, mit dem er über Wagner philosophieren kann und überraschend schnell per Du mit seinem neuen Freund ist, wohingegen mit Thiel auch nach über zehn Jahren ein Bruderschaftsbund nur in stockbetrunkenem Zustand erreicht wurde.
Fraglich ist, in wieweit sich Boerne ein kleinwenig in Königs Glanz der Berühmtheit zu sonnen versucht. Wo wir schon beim Thema Fanhype und Stalkern wären, sollte dieser Aspekt durchaus angesprochen werden, auch wenn er meiner Meinung nach im Fall ziemlich unterging.
Eigentlich besitzt Boerne in der gegebenen Situation doch sonst immer den nötigen Charme um zu bekommen was er will, gerade was die Damenwelt angeht. Hier bekommt er nur über seine Beziehung über König seinen ersehnten Kaffee.
Vielleicht aber – und hier bewegen wir uns schon sehr weit im Bereich der freien Interpretation – haben Boerne und König auch etwas gemeinsam: sie haben zwei Gesichter. Das, das sie nach außen hin jeden Tag zeigen und das, das sie meist vor anderen verstecken. König macht seine Karriere mit Schlagern, aber dieses Kostüm gibt er abends an der Garderobe ab. Auch Boerne verbirgt den ein oder anderen Wesenszug gern vor anderen.
Aber eines geht mal gar nicht, Herr Professor: kleinwüchsige Assistentinnen schwere Kisten schleppen lassen! Bei aller Liebe, soviel Chauvinismus ist mir dann doch ein Tick zu übertrieben. Das Zusammenspiel Boerne-Alberich war zwar ansonsten sehr amüsant (man denke an den Einkaufswagen, der plötzlich allein weiterfährt), doch die ein oder andere Stelle passt dann doch nicht so ganz in das Bild, das man sonst von den beiden hat.
Der Showdown im Dampfbad war dann noch die Gelegenheit für Thiel, seinem Kollegen mal wieder aus der Klemme zu helfen. Manch anderer Krimi hätte die Szene wohl noch stärker dramatisiert, aber das wäre dann wohl doch etwas zu viel des Guten gewesen. Viel besser war dagegen, Boerne vor Alberich zu Kreuze kriechen zu sehen und die amüsante Schlussszene zweier Spinnen, die ihrem Wellness-Urlaub entgegensehen.
Anne meint:
Boerne ist in dieser Folge wieder sein „altes garstiges Selbst“ – egozentrisch, ignorant, eingebildet, ohne Empathie und jegliches Taktgefühl. Jedoch fehlt mir in dieser Folge das Gefühl, dass der Professor auch anders könnte. Er wirkt mehr und mehr „böswillig“ ignorant und Thiel reagiert daraufhin, über das normale Maß hinaus, ungehalten. Vorher hatte man immer den Eindruck sie können nicht mit und auch nicht ohne einander, was hier in einigen Szenen leider nicht den Anschein macht. Das zeigt sich ganz deutlich in der Szene als Boerne die Frauenleiche im Container untersucht, sich darüber auslässt, warum er überhaupt dorthin zitiert wurde und sich von einem, sichtlich genervten, Thiel alles aus der Nase ziehen lässt. Als er dann noch klar macht, dass er erst einkaufen war und die Polizeikräfte warten ließ, verliert Thiel endgültig die Beherrschung. Allein das man einen Prof. Karl Friedrich Boerne mit Nachdruck zu einem Tatort rufen muss ist mehr als ungewöhnlich. In früheren Folgen machte es auf mich immer den Eindruck, als würden beide die Arbeit des anderen, trotz ihrer offensichtlichen Differenzen, schätzen. Der Reiz dieses ungleichen Paars besteht letztendlich auch darin, dass es so scheint als wäre ihre gegenseitige Zusammenarbeit ein notweniges Übel, man aber im Grunde genau weiß, dass sie sich gegenseitig achten. Ich hoffe, dass die Autoren in den nächsten Folgen auch diese Beziehungsebene wieder aufgreifen werden.
Das Thiel und Boerne notgedrungen ihre Wohnung verlassen mussten, war hingegen wieder eine amüsante Nebenhandlung, die zu allerlei komischen Verwicklungen führte. So musste ich z.B. schallend lachen als ich Boernes „romantisch“ geschmückte Honeymoonsuite sah oder als er mit dem Professor vom Insektenschutz eine glühende Diskussion darüber führte, ob man den Tieren mit der chemischen Keule zu Leibe rücken sollte.
Auch dass die Nebenrollen wieder stärker einbezogen wurden hat mir gefallen. Besonders Staatsanwältin Klemm als begeisterter Fan des Schlagersängers war eine schöne Idee.
An manchen Stellen wirkte die Handlung jedoch sehr konstruiert – der Kumpel des Vaters, der früher zufällig mit dem Schlagerstar einen Song produzierte und ihn dann erpresst, der Herr Professor, der zufälligerweise genau im selben Hotel wie Roman König residiert, woraufhin sich die beiden auch prompt, über die gemeinsame Liebe zu Wagner, anfreunden etc.
Am meisten ärgerte mich jedoch die schablonenhafte, wenig differenzierte Zeichnung der Charakterzüge Boernes und Thiels in dieser Folge.
Boerne ist der einsame, geizige, gefühlstaube Egoist der andere herum kommandiert, sich an seinem Lebensstandard ergötzt und das gemeine Volk missbilligt. Dieses Verhalten wird hervorgehoben mit vielen krampfhaften Dialogen, die um jeden Preis witzig sein wollen, zum Teil jedoch nicht gut durchdacht (Boerne kauft im Großmarkt riesen Mengen ein, da er, auf das Kilo hochgerechnet, billiger weg kommt. Da interessiert es nicht, dass diese Aktion an Idiotie nicht zu übertreffen ist und somit völlig kontraindiziert zum Charakterbild der Figur wirkt.) oder einfach überzogen („Boernepedia“) sind. Daran kann auch Boernes halbherziger Versuch Alberich am Ende zu beschwichtigen nichts ändern. So wird aus intelligentem Witz der früheren Folgen platte Komik, was in diesem Fall einzig durch Jan Josef Liefers überzeugendes Spiel kompensiert werden konnte. Auch bei Thiel wurde nach diesem Prinzip gearbeitet. Er ist der gewöhnliche und einfache Bürger, was nicht weiter schlimm wäre, hätte man hier nicht gewöhnlich und einfach mit dumm gleichgesetzt. So hat es mich z.B. gestört das Thiel als Minderbemittelter herhalten musste um Boerne den nächsten Wortwitz in den Mund legen zu können (Stichwort: anaphylaktischer/analphabetischer Schock).
Den Figuren wird in dieser Folge kaum Raum gegeben um zu überraschen und auch andere Facetten, als die stets erwarteten, zu zeigen und ich würde mir wünschen, dass sich das wieder ändert.
So schnell kann es gehen! Mit seiner ersten Folge „Willkommen in Hamburg“ stößt Til Schweiger alias Nick Tschiller das bis dahin unangefochtene Erfolgsduo aus Münster vom Quotenolymp. 12,6Mio. Zuschauer verfolgten am 10. März den Einstieg des neuen Ermittlers aus Hamburg, zuvor hatten die Münsteraner den Quotenrekord von 12,2 Mio. seit der Jubiläumsfolge „Das Wunder von Wolbeck“ gehalten.
Das lässt sich Daniel Ringhoff aus Münster nicht so einfach bieten. Er ruft die Fangemeinde zum ersten großen Quoten-Flashmob am 24. März auf, wenn die neue Münster-Tatort-Folge „Summ, Summ, Summ“ ausgestrahlt wird. Seine Idee stößt auf offene Ohren, denn nicht nur die Presse, auch die Facebookgemeinschaft ist mittlerweile auf den Aufruf aufmerksam geworden und verspricht großen Zulauf.
Eine Aktion von Neidern, die nicht verlieren können? Wohl kaum! Jan Josef Liefers nimmt es jedenfalls sportlich. „Habt Ihr Lust auf ein bisschen Sport?“, schrieb er über Facebook . Und auch viele andere Fans sehen es mittlerweile als spaßige Aktion, sich für ihr Lieblingstatort-Team einzusetzen. Ein bißchen Konkurrenz hat ja schließlich noch keinem geschadet, oder?
Wer also ebenfalls Teil des Flashmobs werden will, braucht nur noch eins zu tun: am nächsten Sonntag 20:15 Uhr Tatort schauen (und wer Facebook hat, sich HIER in die Veranstaltungsliste einzutragen)! Einen sehr interessanten Artikel gibt es übrigens in den Westfälischen Nachrichten!
Seit dieser Woche haben die Dreharbeiten zum neuen Münsteraner Tatort „Summ Summ Summ“ begonnen. Neben den allseits beliebten Nebendarstellern wie ChrisTine Urspruch, Friederike Kempter, Claus D. Clausnitzer und Mechthild Großmann wird dieses Mal noch ein besonderer Special Guest erwartet: der Schlagersänger Roland Kaiser. Der Wahl-Münsteraner wurde vom Produktionsteam für die Rolle des Schlagerstars Roman König engagiert. Er bewegt sich also auf vertrautem Terrain. Bereits seit zwei Wochen werden aufgrund einer Verlosung von Komparsenrollen die ersten Details zur neuen Tatort-Episode bekannt.
Hier ein Auszug aus der WDR-Pressemitteilung: „Münsters Damenwelt steht Kopf, denn der Schlagerstar Roman König (Roland Kaiser) ist in der Stadt. Auch Frank Thiel (Axel Prahl) kommt an dem für seine Schmusesongs bekannten Sänger nicht vorbei. Der Kommissar muss den Mord an der Journalistin Claudia Schäffer aufklären, die auf dem Parkplatz eines Großmarktes tot aufgefunden wurde. In ihrer Jackentasche trug sie eine Ehrenkarte für ein Konzert von Roman König. Doch weder der Star noch dessen Managerin wollen die Frau gekannt haben. Vor allem die resolute Ina Armbaum (Ulrike Krumbiegel) müsste es wissen: Schließlich hat sie ihren überall gefragten und vielfach angehimmelten Klienten stets im Blick und versucht, ihn weitgehend abzuschirmen. Das ist keine leichte Aufgabe, denn Roman Königs Stalkerin Christiane Stagge (Fritzi Haberland) ist ihm stets auf den Fersen. Nah dran ist auch Rechtsmediziner Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers), der wegen zweier Bananenspinnen ins Hotel umziehen musste. Er logiert in der Honeymoon-Suite direkt neben dem Star. Unangekündigt taucht Pleuger (Guntbert Warns), ein Bandkollege aus früheren Zeiten, im Hotel auf. Offensichtlich hat er mit dem Schlagersänger noch eine Rechnung offen.“
Das Drehbuch stammt aus der Feder von Stefan Cantz und Jan Hinter. Das Autorenteam ist bereits für beliebte Folgen wie „Der dunkle Fleck“, „Dreimal schwarzer Kater“, „Der doppelte Lott“, „Der Fluch der Mumie“ und „Hinkebein“ (u.a.) verantwortlich.
Für den 1. Oktober ist ein großer Pressetermin angesetzt. An diesem Tag werden auch die Dreharbeiten auf dem Münsteraner Prinzipalmarkt stattfinden.
Skepsis bezüglich des Gastauftritts
Nachdem bekannt wurde, dass Roland Kaiser eine Gastrolle erhalten wird, regte sich erste Kritik innerhalb der Fangemeinde. Passt ein Schlagersänger wirklich in das Münsteraner Konzept? Outen sich womöglich sogar Thiel oder Boerne plötzlich als Fans?
Mit den neuen Details zum Inhalt der Folge hat sich die Aufregung zwischenzeitlich wieder gelegt. Boernes unfreiwilliger Umzug in ein Hotel und die Thematisierung von Stalker im Musikgeschäft wecken die Neugier auf einen amüsanten Fall.
Die Ausstrahlung ist jedoch erst für das Frühjahr 2013 geplant. Bis dahin dürfen wir uns am 25. November auf die Folge „Das Wunder von Wolbeck“ freuen.