Jan Josef Liefers

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Die Frauenversteher – Männer unter sich (2002)

6 Kommentare

Inhalt

Der Spieleentwickler Martin (Jan Josef Liefers) wird am Traualtar von Susanne (Katrin Angerer) stehengelassen, weil sie einen anderen liebt. Martin läßt sich hängen und vergräbt sich voller Selbstmitleid in seiner Wohnung,  bis seine Freunde, allen voran Tobi (Aleksandar Jovanovic) eingreifen und den ‚Club der Frauenversteher‘ gründen. Keine Gefühle, nur noch schnelle Abenteuer, damit soll es Martin besser gehen.  Dann trifft Martin Linda (Anna Loos), und seine Vorsätze geraten ins Wanken…

von Gabi


Gabi meint:

Jan Josef Liefers spielt in diesem Film nicht nur die Hauptrolle, er führt auch Regie und ist für Drehbuch und Musik verantwortlich.

Der Film beginnt mit einer Szene, mit der andere Filme enden: die Trauungszeremonie wird kurz vor dem Jawort der Braut von deren Liebhaber unterbrochen. Der frustrierte Martin hat die Schnauze voll von Frauen. Freund Tobi gefällt sich als zynischer Obermacker und haut ihm die sexistischen Klischees nur so um die Ohren – zum Glück sind diese Szenen so überzeichnet, dass man sie ertragen kann, der Gedanke, irgend etwas davon könnte irgendwie doch ernst gemeint sein, kommt gar nicht auf. Der Darsteller von Tobi begegnet uns übrigens später im ‚Tatort‘ als Boris Stettenkamp wieder.

Comicartiger Stil, schnelle Schnitte, witzige Dialoge und gekonnte Variationen beliebter Klischees kennzeichnen den Film. Bevor Martin am Ende seine Linda bekommt – beide, Martin und Linda, sagen am Traualtar zu ihren ‚Ersatzpartnern‘ nein -, passiert allerhand Slapstick, aber auch schön romantische Feelgood-Szenen der Annäherung zwischen Martin und Linda. Gute Darsteller und ein passender Soundtrack, unter anderem mit Jans eigenem Song ‚Choose me‘, runden das Ganze ab. Mein Fazit: Der Film ist so, wie ‚Mann tut was Mann kann‘ gerne geworden wäre.


Jolli meint:

Hoffnungsloser Geek vs. schlagfertige Pilotenbraut. Der Film spielt mit übertriebenen Klischees vom Kampf der Männer, das Mysterium Frau zu begreifen und setzt dabei auf allerhand technische Tricks.
Füße hochlegen, Popcorn auspacken und 90 Minuten amüsante Dialoge und verrückte Slapstick-Einlagen genießen. Kein Film für schwache Lachmuskeln, soviel steht fest, auch wenn man sich dem Mittel der Übertreibung reichlich bedient hat.

Die Grundthematik: verlassener Mann stürzt in seelisches Tief und bekommt nicht immer ganz hilfreiche Tipps seiner Kumpels. Und dann taucht sie auf, die Liebe seines Lebens, aber sie hat da natürlich schon einen anderen.
Klingt ein bißchen nach Sonntagabend-Rosamunde-Pilcher-Gekuschel, ist es aber natürlich nicht. Denn diese Story ist gespickt mit viel Humor und comichaften Einlagen.
“Wie sähe es aus, wenn man das Unsichtbare sichtbar machen könnte? Also zum Beispiel Dinge wie schlechtes Gewissen, ängstliche Befürchtungen, großes Glück oder schreckliche Niedergeschlagenheit”, sagte Jan Josef Liefers in einem Interview.  Und genau so ist es geschehen. Oder wie erklärt man sich sonst das regelmäßige Erscheinen von Martins Ex als Hologramm; wie seinen Flug zu den Sternen?

Nach Jacks Baby führt Jan hier zum zweiten Mal selbst Regie und das mit meiner tollen Truppe an Darstellern, selbst Reinhard Mey bekam einen Part. Die eingestreuten Szenen von Romantik und traurigen Rückschlägen sorgen schlussendlich dafür, dass man nicht nur einen völlig überdrehten Comedystreifen hat, sondern einen amüsanten und durchaus herzerwärmenden Liebesfilm.


Links:

6 Kommentare zu “Die Frauenversteher – Männer unter sich (2002)

  1. Ein paar Ergänzungen:
    – Der Typ, mit dem zu Beginn Susanne durchbrennt, wird von Martin Brambach gespielt.
    – Anna Loos überzeugt in jeder einzelnen Szene.
    – Selten sieht man den Prozess des Sich-Verliebens so gut dargestellt. Oft ist es ja so, dass man im Film irgendwann ‚erfährt‘, da haben sich zwei ineinander verliebt, aber man *sieht* es nicht. allenfalls an glutäugig-schmachtenden Blicken. In diesem Film, finde ich, erlebt man förmlich mit, wie sich die Anziehung zwischen Martin und Linda entwickelt; der nette Abend, den sie miteinander verbringen; die Aufregung und das Strahlen bei der ersten Verabredung; der Spaß, den sie bei dem Date miteinander haben, ohne Text gefilmt, nur Musik begleitet die beiden, lachend auf dem Rummelplatz, beim Abendessen, beim Tanzen; die verlegen-unschlüssige Kaffee-Einladung (die dann witzig aufgelöst wird, siehe Video-Teaser). Ich empfinde hier direkt mit, wie die beiden sich fühlen. Sehr gut gefilmt und gespielt.

    • Sorry, wenns jetzt doof rüber kommt, aber das ist definitiv nicht Herbert Knaup am Anfang. Ich glaub eher Martin Brambach… (aber ist ja eigentlich auch egal :) ) Dafür hat Frederick Lau eine schöne kleine Gastrolle bekommen. Das Kind, das am Anfang dieses Spiel spielt in der Kneipe. Fand ich sehr cool.

    • Wo kann ich den den Film anschauen? Ganz liebe Grüße

      • Der Film war im Spätsommer im Fernsehen zu sehen und du kannst im Prinzip nur hoffen, dass er demnächst noch mal irgendwo wiederholt wird. Aber in der aktuellen Liste bis Mitte Januar ist er nicht dabei. Solche alten Sachen werden halt nur sehr selten gezeigt.

  2. Da ich danach gefragt wurde, habe ich bei den Links die Liste der Musiktitel ergänzt.

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