Wir haben lange gespannt darauf gewartet: Die erstmalig von Jan Josef Liefers moderierte Gala des Deutschen Filmpreises. Die Lola gilt als wichtigste und höchstdotierte Trophäe der deutschen Filmbranche. Alles, was in Kino und Fernsehen Rang und Namen hat, lässt es sich nicht nehmen, an diesem Abend dabei zu sein und das Berliner Tempodrom bis auf den letzten Platz zu bevölkern. Eine Bildstrecke vom roten Teppich gibt es auf der Webseite von Der Tagesspiegel.
Bereits der Einspieler zu Beginn (s. Video unter dem Text) lässt vermuten, dass es bei der diesjährigen Verleihung weniger trocken und verstaubt zugehen wird als in den Jahren zuvor.
Jan Josef Liefers zeigt, dass es auch anders geht: Seine umtriebige Suche nach einem Co-Moderator führt ihn durch sämtliche in diesem Jahr nominierte Filme. Er beweist auf unnachahmliche Weise sein komödiantisches Talent. Als er nur mit einem Kliniknachthemd bekleidet mit blanker Kehrseite auf seinem Longboard aus dem Opener und anschließend tatsächlich in selbigem Aufzug auf die Bühne rollt, sind die Lacher auf seiner Seite. Schon da ist klar, einiges wird heute anders sein. Und so ist es dann auch. Selbst wenn es für Jan eine eher ungewohnte Rolle ist, er spielt sie souverän, professionell und sehr charmant. Seine Moderation lässt viel Raum für die Laudatoren, Filmausschnitte und Dankesworte der Preisträger, ohne selbst übertrieben viel im Mittelpunkt zu stehen. Besonders gelungen finde ich die Mischung der Laudatoren, zu denen nebst vielen anderen Charly Hübner, Milan Peschel und Christoph Maria Herbst gehören.
Es gibt Tränen der Rührung, des Glücks, aber zwischendurch auch mal Tränen der Trauer, als Jan Josef Liefers mit sehr bewegenden Worten der prominenten Verstorbenen des letzten Jahres gedenkt und dazu deren Bilder auf der Großleinwand gezeigt werden.
Flotte Sprüche des Gastgebers sowie kurzweilige Sketche mit Witz und Fantasie, die nicht immer ganz jugendfrei sind, machen den Abend zu einem besonderen Erlebnis. Davon zeugen auch die vielen positiven Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Am Ende der Gala gibt es als Rausschmeißer eine musikalische Einlage von Jan Josef Liefers und der hauseigenen Band A.K.A. & the Demics: den Song „Lola“ von The Kinks (unter dem Artikel).
Jan, die Aufgabe hast du bravourös gemeistert, da ist sich das Autorenteam einig. Uns hat es wirklich ausgesprochen gut gefallen. Kannst du ruhig öfter machen. :-)